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Erfahrung mit Selbständigkeit?

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Schlumpf:
Hallo,

also nächsten Monat bin ich arbeitslos - wenn ich bis dahin nicht einen neuen Job gefunden habe... Seit einiger Zeit überlege ich auch, ob ich mich selbständig machen soll - als PC-Techniker...

Ich habe auch an Franchise-Unternehmen gedacht. Die bieten natürlich einige Vorteile. Andererseits könnte ich das Geld, das ich dorthin (jeden Monat) bezahlen muss, auch in die Eigen-Werbung vor Ort stecken.

Das Beste wird wohl sein, dass ich neben der angestrebten Selbständigkeit einen Minijob suche, der mir ein gewisses finanzielles Polster gibt. Ihr werdet vielleicht lachen, doch habe ich vor einer Woche bei einer Baufirma einen Tag zur Probe gearbeitet... Wenn ich dort vier- bis sechsmal pro Monat arbeite, hätte ich bereits die EUR 400,- Grenze erreicht. (Es ist ein "Knochenjob", ich habe aber nichts besseres bislang gefunden.)

Natürlich würde ich auch Arbeitslosen- bzw. Existensgründungs-Förderungsgeld etc. bekommen. Außerdem gibt es Banken für Existensgründer, die einem mit zinsgünstigen Krediten "unter die Arme" greifen...

Andererseits muss ich sagen, dass ich in einem Handwerks-Unternehmen aufgewachsen bin und mir das Bewusstsein "(Kredit-) Schulden zurückzahlen" zu müssen bereits jetzt zum Hals heraushängt...

Wie schauen Eure Erfahrungen (positiv wie negativ) mit einer Existenzgründung in den letzten Monaten/Jahren aus?

Danke für alle Antworten im Voraus.


Baldrian:
Du wirst auf jeden Fall Kapital brauchen.
Alleine schon wegen Werbung, Auto, Versicherung ....

Franchise ist so eine Sache. Kommt einfach total auf den Franchise Partner an. Manche bezahlst du nur für Werbung, Namen und Netzwerk, andere werden dich mit Auflagen und wie du was zu tun hast erschlagen. Auch mit Kosten für Sachen die du für deinen Job brauchst, das kann ein Franchise Unternehmen alles vorgeben.

Existenzgründerzuschuß ob vom Amt oder einer Bank werden mindestens einen Buisnessplan erfordern.
Also am besten erstmal ein Existenmzgründerseminar und eine Runde bei der IHK rein schaun (kann eh nie schaden).

Mit Kombination Mini-Job usw. würd ich mich vorher mal beim Finanzamt informieren. Denn du must aufpassen bei solchen sachen das das ganze am ende nicht als schein Selbständigkeit durchgeht oder so.

Ansonsten, klar kann das gehen. Ist aber natürlich auch kein Selbstläufer wie alle anderen selbständigen Tätigkeiten auch. Bedenke auch wenn du Familie hast, das das schnell zum 24/7 Job wird, auch weil solche Sachen wie Buchhaltung usw. zu den Normalen Arbeitszeiten noch dazu kommen.

Schlumpf:

--- Zitat ---Du wirst auf jeden Fall Kapital brauchen.
Alleine schon wegen Werbung, Auto, Versicherung ....
--- Ende Zitat ---

Also, Auto habe ich, mein Bruder hat einen Schneidplotter mit dem man Auto-Beschriftungen machen kann... und ich hab' noch was gut bei ihm ;-)
Das einzige, was mir stets Magenkrämpfe verursacht, wenn ich darüber nachdenke, sind: Versicherungen.

Exkurs: Hier gibt es interessante Informationen für Existenzgründer: http://www.existenzgruender.de/publikationen/gruender_zeiten/index.php
 (http://www.existenzgruender.de/publikationen/gruender_zeiten/index.php)
Irgendwo habe ich einen Vorschlag gesehen, welche Versicherungen man unbedingt habe muss und welche empfehlenswert sind... Wenn ich diese Kosten mal zusammenrechnen würde, bräuchte ich "den Laden" erst gar nicht aufmachen...


--- Zitat ---Ansonsten, klar kann das gehen. Ist aber natürlich auch kein Selbstläufer wie alle anderen selbständigen Tätigkeiten auch. Bedenke auch wenn du Familie hast, das das schnell zum 24/7 Job wird, auch weil solche Sachen wie Buchhaltung usw. zu den Normalen Arbeitszeiten noch dazu kommen.
--- Ende Zitat ---

Ehrlich gesagt bereitet mir das Thema "Buchhaltung" keine Kopfschmerzen. Wenn ich daran denke, dass das meine Eltern zig Jahre ohne Computer gemacht haben und dann auf die heutigen Software-Angebote zu diesem Thema blicke (angefangen von Online-Banking bis hin zu automatisierter Kategorienerfassung und Übernahme in Steuer (Finanzamt)-Programme), würde ich das ganz "relaxt" angehen - vor allem bei einer Umsatzsteuer-befreiten Kleingründung...

Mit dem Thema "Business-Plan" werde ich mich nun intensiver auseinandersetzen. Ich werde mal die Software vom BMWi dazu ausprobieren:
http://www.softwarepaket.de/ (http://www.softwarepaket.de/)

Die Hilfen des BMWi finde ich bislang ziemlich gut.

In der oben erwähnten Information "GründerZeiten" steht in Heft Nr. 44 zum Thema "Kleingründungen" z.B.:

"Stellen Sie fest, wie der Markt für Ihre Geschäftsidee aussieht. Wer interessiert sich für Ihr Angebot? Das können Sie herausfinden, indem Sie potentielle Kunden ansprechen: auf der Straße oder an den Orten, an denen sich ihre zukünftigen Kundengruppen aufhalten..."

Anschließend folgen vier Beispielfragen. Zur Auswertung heißt es dann:

"Ergebnis der Markerkundung sollte sein, dass mindestens 45 Prozent der Befragten auf Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung und Ihren Preis positiv reagieren. Wenn nicht: Passen Sie ggf. Ihr Angebot den Kaufgewohnheiten und Vorlieben der Kunden an..."

Zunächst bin ich über diese Anregungen "gestolpert". Jetzt stelle ich mir aber bereits im Geist vor, dass ich mit so einem Fragebogen an einem Samstag durch unseren Marktplatz spaziere und evtl. noch Rabatt-Gutscheine für Windows-7-Installationen/Upgrades... verteile :-) Oder ich schicke zwei Schüler für jeweils EUR 10,- mit umgehängten Plakaten dorthin, die Werbung für "mich" machen...




Josef:
Hallo Schlumpf
Genau so wie du bin ich seit August Arbeitslos und ich betreibe seit 2004 ein Gewerbe nach §19 Ustg also Kleingewerbe das heist aber nicht das du Steuerbefreit bist du hast nur einen Freibetrag
von 960€ pro Jahr alles darüber muß Versteuert werden.Wenn du dich selbständig machen willst aus der Arbeitslosigkeit musst du min 90Tage Restanspruch haben also so juni Juli solltest du dich
entschieden haben.Auf gar keinen Fall beim ersten Termin Bei der Arge das Thema Selbständigkeit ansprechen man wird dann gleich versuchen dich da rein zudrängen damit du aus der Statistik
kommst ob das klappt mit deinem Geschäft ist denen egal hauptsach du bist erstmal weg.Ein kleingewerbe würde ich in deiner Situation jetzt nicht anmelden denn du mußt wie ich leider auch jede
Bewegung also Einkauf Verkauf Rechnungen u.s.w bei der Arge Dockumentieren und alles über 168€ Gewinn VOR !!! Steuer wird dir von deinen Bezügen abgerechnet.Ein Vollgewerbe in richtung
PC-Technik ist ein Risiko von Service allein kann man nicht leben also musst du auch handel treiben was wiederum beteuten kann das du ein ladenlokal haben musst das kostet natürlich Miete Nebenkosten Versicherung u.s.w. und Ware zum Verkauf brauchst du natürlich auch. Dann kommt die Frage wenn du im Laden bist wann willst du raus zum Kunden? also braucht du jemanden der bei dir Im Laden ist der muß aber auch kompetent sein und umsonst macht der das auch nicht.Selbst wenn man das alles irgentwie auf die Reihe bekommt ist da ja noch die Konkurenz vor allem die
Disconter Aldi und co gegen deren Kampfpreise kann man selten anstinken.Und da sind dann auch noch die guten Bekannten und verwanten unserer Kunden die alle Probleme für ein Stück Kuchen und einen Pott Kaffee lösen. Also alles in allem kommen jede menge Probs auf einen zu.Aber das alles sollte dich jetzt nicht davon abbringen nutzte die Zeit der Arbeitslosigkeit dazu dich umfassend zu informieren Gründerseminare und so hab ich auch gemacht und die Sache danach etwas anders gesehen.
Guter spruch eines Dozenten für Betriebswirtschaft Selbstständikeit bedeutet selbst und ständig.

schönen sonntag josef

Schlumpf:
Hallo Josef,

danke für Deine Schilderung.

Sicherlich hast Du Recht, dass PC-Service alleine nicht zum Leben reicht - vor allem nicht zu Beginn einer Existenzgründung.
Deswegen habe ich an einen zusätzlichen Minijob gedacht. Noch besser wäre eine Teilzeitarbeit, so dass ich gleich sozialversichert bin.

Als "zweites Standbein" neben PC-Technik könnte ich mir Webdesign vorstellen. Ich kenne mich einigermaßen mit HTML und PHP aus. Eine Freundin von mir ist Multimedia-Designerin. Die könnte ich ab und zu um Mithilfe bei "schwierigeren Fälle" bitten. Allerdings fürchte ich da die deutsche Bürokratie, die das dann wohl als "Schwarzarbeit" einstufen würde (insofern ich der Freundin Bares auf die Hand gebe), oder kann das noch unter "Nachbarschaftshilfe", Hilfe unter Freunden oder... laufen?

Vielleicht muss man auch nur manchmal etwas Glück haben. Heutenachmittag habe ich mit einem Bekannten gesprochen, der sich ein Notebook kaufen möchte. Er hat ein Angebot über 830 EUR. Ich habe nun dasselbe Notebook bei "meinem Händler" für 718 EUR gesehen.

Noch besserer Spruch eines Dozenten für Betriebswirtschaft: "Im Einkauf liegt der Verdienst."  :roll:

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