Autor Thema: Hausaufgaben - Selbstbetrug - Ja oder Nein?  (Gelesen 5311 mal)

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Offline Decius67

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Hausaufgaben - Selbstbetrug - Ja oder Nein?
« am: Mai 02, 2008, 12:57:24 »
Hi Leute,

ich bitte Euch um Eure Meinung bezueglich der Lösung von Hausaufgaben da mir hier noch einige Selbstzweifel gekommen sind. Die Zweifel beziehen sich auf die Vorgabe von Prof. Matthes das Lehrbriefe nach Moeglichkeit ohne Zuhilfenahme der Unterrichtsmaterialen gelöst werden sollten. Zur Zeit (bin jetzt bei LB 5) löse ich meine Aufgaben so, dass ich den Lehrbrief möglichst ohne Störungen 2 bis 3 mal aufmerksam durchlese, wichtige Punkte nach dem Karteikastenprinzip gesondert abtippe, die Kontrollfragen abarbeite und mich dann an die Lösungen der Hausaufgaben mache. Meistens bin ich nach dieser Prozedur in der Lage ca. zweidrittel der Aufgaben ohne Probleme bzw. ohne "Nachzuschauen" zu lösen. Bei ca. eindrittel der Fragen lies es sich leider nicht vermeiden (auch wenn ich bereits die richtige Antwort erahnte) nochmals die Nase ins Lehrmaterial zu stecken um die richtige Antwort zu verifizieren. Einerseits frage ich mich ob ich mich nicht selbst betrüge wenn ich dies mache bzw. ob ich mich ethisch korrekt verhalte, andererseits finde ich es wichtiger dass man zumind. weitestgehend versteht was man liest und nicht den ganzen Kram auswendig wissen sollte. Auch im Berufsleben ist es so, dass man die Ein oder Andere Sachen nachschlagen muss und wenn man seinen Job gut macht würde ein Chef einen deswegen garantiert nicht rügen. Weiterhin sehe ich es nicht ein wichtige Punkte bei den Hausaufgaben zu verschenken, wenn es gängige Praxis ist, dass man bei der Lösung der Hausaufgaben ab und zu mal nachblättert. Wie seht ihr das?

Viele Gruesse

Decius
Computer ist ... wenn man trotzdem denkt

Offline NeoFX

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Re: Hausaufgaben - Selbstbetrug - Ja oder Nein?
« Antwort #1 am: Mai 02, 2008, 14:02:19 »
Also ich finde Deine Einstellung im Großen und Ganzen recht lobenswert.
Hier im Forum findet man ja meistens Gedankenanstöße in Form von Verweisen auf diverse Lehrbuchseiten. Die Lösung da dann rauszusuchen bleibt einem ja dann selbst überlassen. In Ausnahmefällen findet man hier natürlich auch schon mal ´ne komplette Lösung. Alles in allem finde ich die Mischung hier aber ganz vernünftig.
Es bleibt ja jedem selbst überlassen ob er/sie sich hier oder woanders Hilfe sucht oder ob er/sie die Aufgaben komplett ohne Hilfe löst.
Wie man hier aber doch des öfteren schon gelesen hat, sind manche Aufgaben aber doch recht happig und man ist dann schon mal der Verzweiflung nahe weil man einfach nicht weiterkommt ohne Hilfe.

Offline Susanne

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Re: Hausaufgaben - Selbstbetrug - Ja oder Nein?
« Antwort #2 am: Mai 02, 2008, 17:17:42 »
Hallo Decius,

Selbstbetrug – was für ein unschönes Wort. Ich kriege echt ein schlechtes Gewissen.
Am Anfang habe ich auch noch so die LBs abgearbeitet, wie du beschrieben hast, habe mir aber auch keine Gedanken gemacht, dass ich hier und da nachlesen musste, und nicht nur in den LBs, sondern auch hier im Forum. Mittlerweile kopiere ich mir die Hausaufgaben und Kontrollfragen (den Tipp las ich mal von einem Mitglied hier), und mit diesen Kopien gehe ich dann den LB durch, und immer wenn ich was Passendes gefunden habe, notiere ich mir die Seitenzahl, damit ich nicht mehr so sehr suchen muss. Spätestens ab LB10 wirst du vermutlich mehr nachlesen müssen als jetzt, wie so viele hier.
Hast du in der Schule in allen Fächern immer alles gelernt, immer alle Hausaufgaben gemacht. Nie von Schulkollegen vor Schulbeginn schnell noch die Hausaufgaben abgeschrieben, die du am Vortag nicht gemacht hast, weil keine Zeit, keine Lust oder auch nicht kapiert. (mittlerweile werden ja die Hausaufgaben am Vorabend über ICQ & Co. abgeschrieben) Hast du nie bei Exen mal beim Nachbarn versucht, etwas abzulesen, hast du nie Spickzettel benutzt.
Also ich habe schon ab und zu mal die Hausaufgaben abgeschrieben, besonders in Latein. Dafür waren meine Hausaufgaben in Mathe bei den Kollegen sehr beliebt.
Und das ist doch auch im Berufsleben genauso, man kann nicht alles wissen, man fragt deshalb den Kollegen, Wikipedia, Google oder schaut in Büchern nach. Also mein Chef ist mir nicht böse, wenn ich was nachlese. Hauptsache ich weiß, wie ich zu den Infos schnell und effektiv komme, und kann dann zügig weiterarbeiten.

...Es bleibt ja jedem selbst überlassen ob er/sie sich hier oder woanders Hilfe sucht oder ob er/sie die Aufgaben komplett ohne Hilfe löst...
genauso ist es, muss jeder selbst für sich entscheiden....aber ich glaube, die meisten hier werden in den LBs und auch im Forum nachlesen.

Gruß Susanne
Carpe diem, denn es könnte der letzte sein, an dem du deine Träume verwirklichen kannst.

Offline Volker

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Re: Hausaufgaben - Selbstbetrug - Ja oder Nein?
« Antwort #3 am: Mai 02, 2008, 18:15:00 »
Hallo Decius,

also einen LB auswendig lernen und dann damit versuchen die Hausaufgaben zu lösen ( vorallem dann die Prüfung )halte ich für  :-o
Man kann sich nicht alles merken, Hauptsache man hat verstanden worum es überhaupt ging,
wenn dann die Fragen nicht so aus dem Gedächtnis her zu beantworten sind, muss man halt wissen wo steht,
oder woher man es bekommt ( google), meistens prägt sich das noch besser ein.

Die Kontrollfragen habe ich immer als erstes mir angeschaut, genauso wie die Hausaufgaben und dann erst den LB gelesen.
Wie Susanne schon geschrieben hat, kann man sich schon mal Notizen machen für die einzelnen Fragen.

Das  Karteikastenprinzip habe ich nie benutzt.
Was einfach in den LB`s schlecht ist und auch schon mal hier Kritisiert worden ist:


 - es fehlt ein Index  - Stichwortregister
- die Fußnoten stehen mitten im Text und nicht unten auf dem Blatt, da wo sie hingehören,
aber um allein das zu realisieren, müsste der Profs sein gesamtes Konzept überarbeiten.

Ob er dazu Lust hat?  :roll:

Wenn ich jetzt irgend einen  Begriff suche, suche ich  :|
ich weis nur noch ungefähr, in welchen LB das vorgekommen sein könnte.

gruß
Volker



Have a lot of fun

Offline Daywalker

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Re: Hausaufgaben - Selbstbetrug - Ja oder Nein?
« Antwort #4 am: Mai 02, 2008, 19:30:02 »
Hi Decius

Also ich hab des am Anfang auch probiert mit dem LB 2 auswendig ( zumindest teilweise ) zu lernen
aber des ist schon heftig. Wo ich dann LB 3 mit BH gesehen hab dann hab ich gedacht " ne " ich les
die mir durch immer 2 mal und schreib mir Stichpunkte raus wo ich noch nicht kapiert habe und
pauk die nochmal. Und im Forum bekommt man ja auch Hilfe. Weil mit auswendig lernen des ist
zu viel da bist ja ewigkeiten an einem LB dran.
Wart jetzt gespannt auf meine nächste Lehreinheit 2 dann gehts weiter. Bis der kommt les ich mir gemütlich
nochmal Sachen durch wo ich Probleme hab.

Mit den Hausaufgaben mach ich es auch wie du, probier erst alles so zu lösen, die Fragen wo leer stehen bleiben
schlag ich im LB nach und wenn mich das auch nicht weiterbringt schau ich im Forum, ob da schon
was erklärt steht.
Hab aber des Forum bis jetzt blos einmal gebraucht bei Hausis.
Aber ich denk die LB's und BH's werden noch ziemlich heftig. Was ich da schon von einigen hier
über LB 10 und 14 gehört habe  :| na ja. Da werd ich des Forum bestimmt noch öfters brauchen zwecks Hilfe

Grüsse Daywalker

Offline megajeck

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Re: Hausaufgaben - Selbstbetrug - Ja oder Nein?
« Antwort #5 am: Mai 02, 2008, 19:45:48 »
Hi zusammen,

ich meine ,jeder muß selbst wissen wie er am besten lernt.Anfangs habe ich die Lernkartei benutzt und versucht alles auswendig zu lernen, aber so nach Lb 3 Oder Lb 4 kam ich damit nicht mehr wirklich klar,es ist viel zu viel Information ,die man sich eintrichten will. Seitdem lese ich den kompletten Lb erst mal durch und fange dann wieder von vorne an und versuche die wichtigsten Sachen (was meist alles ist) mit meinen eigenen Worten zu schreiben. So bleibt bei mir eigentlich das meiste hängen.Es gibt natürlich auch mal Sätze, mit vielen Klammern und Verweisen, wo ich denke: "Was will dieser Satz mir denn eigentlich sagen ?"  Notiere mir dann auch die Seitenzahl der einzelnen Fragen ,genau wie Susanne es ansprach.Wenn ich wirklich mit irgendwas nun garnicht klarkomme,selbst nach nochmaligen Durcharbeiten, geh ich hier ins Forum.Ich will nicht die Lösung wissen, sondern den Weg dahin, damit ich es verstehe.
Ist das Selbstbetrug--ich glaube nicht.

Lg
megajeck

Offline Baldrian

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Re: Hausaufgaben - Selbstbetrug - Ja oder Nein?
« Antwort #6 am: Mai 02, 2008, 20:49:48 »
Ja ja, die Latein Hausaufgaben ... ich gestehe, auch ich gehörte zu den fleißigen Abschreibern  :roll:

Kann mich da aber auch nur anschließen. Bei den ersten LBs ist das noch möglich, damit man die höheren wie den 10er noch auswendig lernen kann, müsste es einen schon mal ein paar Jährichen ohne jegliche Unterhaltung auf eine einsame Insel verschlagen.

Ich seh es aber auch wie folgt. Zum Wissen gehört auch zu wissen wo man Informationen nachschlagen kann. Wenn du nach dem Lesen des LBs bei den Hausaufgaben noch weißt, wo du die Antwort nachschlagen kannst, bist du schon echt gut.
Ausserdem dienen die Hausaufgaben ja auch eher als Gedächnisstütze. Was man erarbeitet und niederschreibt, bleibt lernt man meistens auch wirklich. Deshalb sollten die Hausaufgaben ja auch eher Kernfragen / Themen abdecken, damit man sich nach dem lesen, diesen noch mal widmen kann.

Im Übrigen, auch wenn der Prof. sicherlich nen schlauer Mann ist, im Kopf hat er die sieben Ordner bestimmt auch nicht immer.   
"Was auch immer geschieht, nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken."

Offline Yasca

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Re: Hausaufgaben - Selbstbetrug - Ja oder Nein?
« Antwort #7 am: Mai 03, 2008, 00:23:00 »
Hallöchen,

also ich kann mich dem nur anschließen. Ich finde es auch unmöglich, die ganzen Dinge auswenig zu lernen oder im Kopf zu haben. Dafür sind es einfach viel zu viele Informationen. Ich muss mir auch immer mal wieder Hilfe holen, wenn ich bei den Hausaufgaben im Studium nicht weiterkomme, bzw. im ersten Studium weitergekommen bin.
Auch auf Arbeit muss ich das Eine oder Andere mal nachfragen oder über Google und Co in Erfahrung bringen.
Das sehe ich auch so, dass es nicht schlimm ist, wenn man sich da Hilfe holt. Ich finde es eher sogar gut, wenn man weiß, wie man an welche Infos kommt. Und auch meine Kollegen und mein Chef fragen mal Google oder Wikipedia, wenn die Infos brauchen, die sie nicht im Kopf haben.
Ich denke auch, dafür ist die Technik viel zu kurzlebig, um das alles im Kopf zu haben.

Es grüßt herzlich

Sylvia