Autor Thema: Knoppix, SuSE, Debian... Umsteigewilliger  (Gelesen 2878 mal)

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Offline Adelheid

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Knoppix, SuSE, Debian... Umsteigewilliger
« am: September 03, 2006, 10:46:36 »
Nachdem ich in der Vergangenheit schon mehrere halbherzige Versuche gemacht habe, mich Linux in irgendeiner Form zu nähern und zunächst einmal gefrustet wieder aufgegeben habe (habe es wohl falsch angepackt), bin ich nun dabei, mich ernsthaft mit Linux zu beschäftigen. Ich habe einige Distributionen per Live-CDs ausprobiert und tendiere bis jetzt zu SuSE oder Knoppix. Ubuntu hat mir nicht so gut gefallen.
Da ich die hochfliegenden Pläne habe (... - wenn das mal gut geht!),  :kratz in ferner Zukunft auch selber etwas für bzw. mit Linux programmieren zu können, würde ich gerne von Anfang an eine Distribution wählen, die vom Editor und der allgemeinen Leistungsfähigkeit (Software - obwohl man die wohl wahrscheinlich herunterladen könnte), schon in die Richtung abgestimmt ist. Wäre das im Falle von SuSE so? Wie ist denn Debian für einen absoluten Neuling? Empfehlenswert oder doch lieber Einstieg über SuSE und dann irgendwann mal wechseln.
Ich glaube, wichtige Schlagworte wären in diesem Falle "vi" oder "emacs", nicht wahr? Aber die sind doch z. B. bei SuSE dabei...? (ich hoffe, ich werfe jetzt nicht allzu viel durcheinander!)
Um Programmieren zu können, wäre es ja auch mehr als nützlich, eine Programmiersprache zu erlernen... C oder C++ wäre da gut, oder?
In einem anderen Beitrag habe ich gelesen, daß Knoppix nur eine Live-CD-Version ist. Kann man diese Distribution nicht trotzdem fest installieren? Bei Ubuntu z. B. geht das ja auch.
Ich weiß, daß meine Pläne meinem Wissen oder gar Können um Längen voraus sind und ich erst einmal grundsätzlich mit einer Distribution umgehen lernen, alles kennenlernen muß. Aber im Vorfeld würde ich halt schon gerne ein paar nützliche Infos sammeln...
Danke,
Adelheid

Offline Baldrian

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Re: Knoppix, SuSE, Debian... Umsteigewilliger
« Antwort #1 am: September 03, 2006, 11:45:01 »
Hallo Adelheid.
Ansich ist das alles gar nicht so kompliziert und das Angebot an Software ist bei den Distributionen immer sehr ähnlich.
Zur Auswahl für ein Linux Desktop System würde ich dir eine der folgenden Distributionen empfehlen:
Debian: www.debian.org
openSuSE:  http://de.opensuse.org/Willkommen_auf_openSUSE.org
Ubuntu / Kubuntu: http://www.ubuntuusers.de / http://www.kubuntu.de
Fedora Core: http://fedora.redhat.com

Ich persönlich nutze schon sehr lange Debian, welches bei der Installation zwar als etwas "schwer" gilt, aber jetzt auch gerade überarbeitet wurde, dafür läuft es später dafür aber um so besser. Debian ist die Distribution mit dem größten Software Angebot.
OpenSuSE ist eine Comunity Version von SuSE. Ansich ist SuSE sehr Einsteiger orientiert, ist allerdings auch manchmal etwas eigen.
Ubuntu und Kubuntu sind Abwandlungen von Debian. Das Grundgerüst ist gleich, aber es ist alles mehr für Einsteiger und ein out of the box System ausgelegt. Ubuntu verwendet den Gnome Desktop und Kubuntu den KDE.
Fedora Core ist die Comunity Version von RedHat.

Es gibt natürlich noch tausend andere Linux Distributionen, allerdings sind diese die größten, so das es in der Regel auch immer sehr leicht ist Hilfe zu bekommen.

Knoppix kann man zwar installieren, aber es ist dafür nicht vorgesehen. Es würde keine Updates und Sicherheitspatches und all das geben. Wenn du Knoppix magst, dann würde ich dir Kubuntu empfehlen. Kubuntu verwendet auch den KDE welcher meiner Meinung nach auch besser als der Gnome Desktop ( Ubuntu, SuSE ) ist.

Wenn du dich für eine entschieden hast und du Hilfe bei der Installation benötigst, kannst du dich gerne melden.


Editoren gibt es wie Sand am Meer, da muss einfach jeder seinen eigenen finden. Als Einsteiger würde ich aber lieber die Finger von Vi und Emacs lassen. Die sind zwar gut, aber auch nicht gerade einfach zu bedienen ( besonders Vi ist ziemlich nervig ).
Wenn du den KDE Desktop nutzt, kann ich dir Kate empfehlen. Da ist eigentlich alles drin und dran was man so braucht. ( Für Gnome gedit ).
Als Programmiersprache ist C / C++ sicherlich sehr gut in der Linux Welt, aber auch einfachere wie Perl und Python werden öfters verwendet. Da musst du dich einfach entscheiden, ich bin aber auf dem Gebiet "Programmieren" auch selbst nur Laie, so das ich da nur wenig zu raten kann.
"Was auch immer geschieht, nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken."

Offline Gesine

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Re: Knoppix, SuSE, Debian... Umsteigewilliger
« Antwort #2 am: September 03, 2006, 16:45:34 »
Hallo Adelheid,

warum sollte es Dir besser ergehen als mir. Ich habe auch schon Zig Versuche unternommen, mich mit Linux anzufreunden, aber immer wieder hab ich es frustriert aufgegeben. Vielleicht liegt es daran, dass ich Linux immer auf alte ausgemusterte Rechner aufspiele, aber ich hab halt keine Lust meinen "Arbeitsrechner" mit soetwas zu belasten. Und dann kommt dazu, dass es zwar meist gelingt ein einfaches System zum Laufen zu bringen, aber wozu? Die ganz normalen Tätigkeiten, wie Surfen und ab und zu mal irgend etwas schreiben, oder auch eine Homepage gestalten kann ich doch auch mit meinem Windoof erledigen, vielleicht sogar besser, weil ich mich nicht erst in neue Anwendungsprogramme einarbeiten muss. Und wenn es dann dran geht, dass man etwas Besonderes möchte, wie z.B. einen Internetserver ein zu richten, dann verstrick ich mich immer in den tausend verschiedenen Speicherorten, Einstellungen, Kompilierungen etc. mit Paketen, die man mal von hier und mal von da holen muss. Und das alles in der Konsole, die ich eigentlich schon seit DOS Zeiten hinter mich gebracht haben wollte.



Da ich die hochfliegenden Pläne habe (... - wenn das mal gut geht!),  :kratz in ferner Zukunft auch selber etwas für bzw. mit Linux programmieren zu können, .......
Um Programmieren zu können, wäre es ja auch mehr als nützlich, eine Programmiersprache zu erlernen... C oder C++ wäre da gut, oder?


Warum willst Du ausgerechnet für Linux etwas programmieren? Versuch doch ersteinmal heraus zu finden was Du programmieren willst. Mir geht es immer so, dass ich mir in regelmässigen Abständen ein Buch über eine Programmiersprache kaufe, und mich da einlese. Da mir aber irgendwie die Notwendigkeit fehlt diese Sprache auch für irgendetwas sinnvoll einzusetzen, wandert das Buch irgendwann wieder in den Schrank, und das angelesene Wissen gerät in Vergessenheit. Anders war das immer, wenn ich ein Projekt vor Augen hatte, und dann gezielt dafür mir die entsprechenden Techniken aneignen konnte. So war das vor 25 Jahre mit Basic, mit dem ich für meinen Arbeitgeber Programme geschrieben habe. Und später dann mit HTML, CSS, PHP Javascript etc. für meine Internetseiten.
Im Augenblick bin ich mal wieder in einer von den Phasen in der ich voller Begeisterung ein Buch über Java lese, aber da ich noch keine Ahnung habe was ich damit anfangen werde, wird das Wissen wohl irgendwann in der Versenkung verschwinden.
Immerhin habe ich aber aus dem Buch endlich mal kapiert was es mit der "objektorientierten" Programmierung auf sich hat. Das war mir bisher ein Buch mit 7 Siegeln, und Schuld daran, dass ich das Buch über C++ schon nach wenigen Seiten wieder weggelegt hatte. Jetzt dämmert mir worum es geht, und ich habe Hoffnung, dass ich diese Kenntnis zumindest beim PHP programmieren sinnvoll einsetzen kann.

Aber um zum Thema zurück zu kommen, dafür brauch ich kein Linux.

Lieben Gruß
Wilfried

Offline Adelheid

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Re: Knoppix, SuSE, Debian... Umsteigewilliger
« Antwort #3 am: September 03, 2006, 17:11:46 »
Hallo Baldrian,

danke für Deine ausführliche Antwort!
Inzwischen habe ich mir die verschiedenen Webseiten einmal näher angeschaut und weitere Informationen gesammelt.

Was hälst Du von Mandrake /-driva? Auch empfehlenswert? Da hätte ich nämlich jemanden, der mir ein wenig hilfreich zur Seite stehen könnte.
Allerdings höre ich immer gerne mehrere Meinungen zu einer Distribution. Denn wenn man selber länger mit einer arbeitet, neigt man gerne dazu, sie als "die" Distribution zu bezeichnen. Eine eher neutrale Beurteilung wäre mir da lieber...

Danke für den Hinweis mit den Editoren. Zu "Kate" habe ich auch eine, wie ich denke, gute Webseite (Handbuch) gefunden:
http://docs.kde.org/development/de/kdebase/kate/

Mit Perl hatte ich schon im Rahmen meiner Webdesignarbeiten Kontakt (nun ja, ist ein wenig übertrieben, aber ich kann zumindestens das ein oder andere bestehende Skript bearbeiten...), das ist ja schon einmal ein Anfang.
Nach ein wenig herumgoogeln scheint es mir, als sei Python als Einstieg nicht schlecht und zumindestens eine gute Voraussetzung, um sich später C++ zuzuwenden.
Es gibt noch viel zu entdecken und auszuprobieren!

Hallo Wilfried,

als ich gerade die Antwort abschicken wollte, kam Dein Beitrag.
Schön, daß ich nicht alleine etwas planlos durch die Linuxwelt bzw. andere PC-Bereiche gestolpert bin!  :wink:
Ich glaube, ich will momentan gerade zwei (verschiedene) Dinge zur gleichen Zeit unter einen Hut bringen.
Linux interessiert mich einfach, die Philosophie (auch wenn es ein wenig blöd klingt). Wenn man richtig mit Linux umgehen kann, hat man um einiges mehr von den Anwendungen kapiert (bilde ich mir wenigstens ein). Und ich möchte nicht nur einfach ein paar Programme unter Windows bedienen können (wenngleich auch ziemlich gut), ich möchte mehr "dahintersteigen". Und deshalb sehe ich Linux als gute Möglichkeit.
Das Programmieren hat mich schon immer wieder mal interessiert und ich habe mir - wie Du - auch das ein oder andere Buch zugelegt und dann gefrustet in meine anwachsende Bibliothek zurückgestellt.
Sicherlich hast Du recht, daß es einfacher ist, wenn man eine Notwendigkeit für eine Sache hat. Denn da muß man manchmal doch verbissener bzw. zielgerichteter dranbleiben. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß aus viel Enthusiasmus, Interesse und Willen doch einmal ein respektables Ergebnis herauskommt...
Über die "objektorientiere Programmierung" bin ich auch schon des öfteren gestolpert. Gratuliere, daß Du da jetzt weiter gekommen bist! Ich bin noch nicht so weit...
Alles Gute für Deine Java-Pläne!

Adelheid

Offline Gesine

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Re: Knoppix, SuSE, Debian... Umsteigewilliger
« Antwort #4 am: September 03, 2006, 17:17:46 »
Hallo Adelheid,

wegen der objektorientierten Programmierung kann ich dir die Buch empfehlen:

"Objektorientierte Programmierung in Java" von Alexander Niemann. Kostet neu 11.95€, zählt also nicht wirklich zu den teuren Büchern.

Gruß
Wilfried

Offline Baldrian

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Re: Knoppix, SuSE, Debian... Umsteigewilliger
« Antwort #5 am: September 04, 2006, 16:03:07 »
Zitat
Ich habe auch schon Zig Versuche unternommen, mich mit Linux anzufreunden, aber immer wieder hab ich es frustriert aufgegeben. Vielleicht liegt es daran, dass ich Linux immer auf alte ausgemusterte Rechner aufspiele, aber ich hab halt keine Lust meinen "Arbeitsrechner" mit soetwas zu belasten. Und dann kommt dazu, dass es zwar meist gelingt ein einfaches System zum Laufen zu bringen, aber wozu? Die ganz normalen Tätigkeiten, wie Surfen und ab und zu mal irgend etwas schreiben, oder auch eine Homepage gestalten kann ich doch auch mit meinem Windoof erledigen, vielleicht sogar besser, weil ich mich nicht erst in neue Anwendungsprogramme einarbeiten muss. Und wenn es dann dran geht, dass man etwas Besonderes möchte, wie z.B. einen Internetserver ein zu richten, dann verstrick ich mich immer in den tausend verschiedenen Speicherorten, Einstellungen, Kompilierungen etc. mit Paketen, die man mal von hier und mal von da holen muss. Und das alles in der Konsole, die ich eigentlich schon seit DOS Zeiten hinter mich gebracht haben wollte.

Hallo wi-cu, was erwartest du denn von Linux?
Du kannst es doch nicht installieren und dann davon ausgehen das tausend tolle Möglichkeiten auf dich zugeflogen kommen. Du musst schon wissen was du machen willst.
Ansich muss man um ein schönes System hinzubekommen auch nichts selbst compilieren und keine Pakete von sonst wo besorgen. Vermutlich liegt genau da das Problem.
Windows ist nackt und alles was man braucht muss man sich aus irgendwelchen Quellen zusammen sammeln, eine Linux Distribution hat eigentlich alles was man braucht, aber man sollte dann am besten auch diese Quellen nutzen.
Ich nutze seit längerer Zeit ausschließlich nur noch Linux und kann damit ansich alles machen was ich machen will. Da ist von Grafik bis, Videos konvertieren, Office und was weiß ich alles drin.
Wenn den KDE oder Gnome Desktop benutzt muss man ja ansich kaum in die Konsole, aber man kann und es ist wunderbar. Eins, zwei Befehle auf der Konsole gehen nunmal oft viel schneller als sich mit irgendwelchen blöden GUI rumzuschlagen, aber was man damit machen will oder nicht, kann man sich ansich fast aussuchen. Je länger man mit Linux arbeitet, je mehr macht man auch irgendwann automatisch in der Konsole.

Aber davon mal abgesehen, Linux ist nunmal nicht Windows und das ist auch gut so. Neben vor und Nachteilen, die Sicherlich jedes Betriebsystem hat, ist Linux nunmal auch frei.

Zitat
Was hälst Du von Mandrake /-driva? Auch empfehlenswert? Da hätte ich nämlich jemanden, der mir ein wenig hilfreich zur Seite stehen könnte.
Allerdings höre ich immer gerne mehrere Meinungen zu einer Distribution. Denn wenn man selber länger mit einer arbeitet, neigt man gerne dazu, sie als "die" Distribution zu bezeichnen. Eine eher neutrale Beurteilung wäre mir da lieber...
Hm, also ich hab erst einmal kurz vor Jahren Mandrake ausprobiert und war jetzt nicht so begeistert. Ansich bietet es nichts, was eine andere Distribution nicht hätte, aber das soll ja nichts heißen.
Neutral bin ich aber sicherlich auch nicht. Wie ich schon sagte, ich nutze selbst Debian und würde so auch sicherlich immer für Debian oder Ubuntu / Kubuntu als dessen Ableger stimmen. Mit Suse hab ich auch mal angefangen, aber es wurde mit der Zeit einfach immer schlechter.
Mein persönlicher Tipp wäre Debian Etch, aber wenn du einen Bekannten hast, der sich mit Mandrake auskennt, ist das natürlich auch praktisch.
"Was auch immer geschieht, nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken."