Wie installiere ich Debian (Sarge) ?
Kleines Vorwort:
Warum beschreibe ich hier die Installation von Debian Sarge?
Weil ich glaube, das Distributionen wie SuSE, Fedora Core (RedHat) und
Mandrake über einen so guten Installer verfügen, das eine
Installationsanleitung fast überflüssig ist.
Leider ist dies bei Debian, und vor allem Sarge, nicht der fall.
Warum sollte man sich dann überhaupt Debian installieren?
Gut, es ist immer eine Geschmacksfrage, welche Distribution für einen die beste ist.
Allerdings bin ich der Meinung, das Debian (wenn man die Installation
erstmal hinter sich hat) eine der einfachsten Distributionen ist, weil
so gut wie die komplette Systempflege und installation neuer Software
von Apt (der Debian Paketmanager) übernommen werden kann, ohne das man,
wie es mir oft mit SuSE ging, sich in irgendwelche nicht mehr
aufzulösenden Abhängigkeiten verstrickt oder diese ignorieren muß.
Ein neuer KDE, kein Problehm, macht Apt alles für einen.
Außerdem ist Debian schlank. Wer Fedora installieren will, der muß z.B.
schon allein rund 500MB für die minimal installation ein plahnen, mit X
und Windowmanager werden es dann schon gut und gerne 1500MB. Debian ist
nicht so gierig, bzw. bietet einem mehr persöhnliche freiheiten, was
man gerne in seinem Linux drinn hätte und was nicht. Es läst sich mit
Debian auch ohne Problehme ein Linux System mit XFree86 4.3 und KDE 3.2
installieren, welches auch nur 500MB braucht.
Natürlich hat man dann nur die Grundkomponenten vom KDE auf seinem
Rechner, aber das ist ja kein Problehm, braucht man vieleicht noch ein
Programm um PDFs zu lesen, apt-get install kghostview, und schon
klappts. Die "dicken" Distributionen installiern unter dessen auch
nicht alle Programe, sondern meistens nur einige doppelt. Schwups, hat
man nach der Installation den Konqueror - Mozilla drauf, oder Evolution
- KMail - Mozilla. Wieviele Mails will ich den verschiken, das ein
Mailer nicht reicht? Und vieleicht will ich ja lieber den Thunderbird
verwenden?
Natürlich kann man Programme auch wieder deinstallieren, aber ein yum
remove mozilla entferent nur Mozilla, aber nicht die ganzen GTK
Libaries die Mozilla gebraucht hat und man vieleicht gar nicht braucht.
Wer pult die dann alle aus dem System? Außerdem ist es meiner Meinung
nach quatsch Programme zu installieren die man dann doch nicht braucht,
genau deswegen haben doch die meisten den Schritt von Windows zu Linux
gemacht.
Nun gut, genug der Tausend Worte, wie gesagt es ist natürlich wie immer
Geschmackssache und außerdem wollte ich hier ja erklähren wie man
Debian Sarge installiert.
Noch etwas, eine DSL Verbindung ist nötig. Allerdings kommt man bei Linux ohne eine auf kurz oder lang eh nicht weit. <br />
Fangen wir an:
1. Wir brauchen eine Debian CD und zwar die erste Debian (Woddy) 3.0r2 CD.
Warum nicht gleich Sarge? Weil der Installer ziemlich beta ist, bei mir hat er auf drei Rechnern nicht funktioniert.
CD Image am besten von einem Lokalen Mirror runterladen z.B. http://ftp.de.debian.org
2. CD rein und von ihr booten, beim begrüßungs Bildschirm bf24 eingeben und Enter drücken.
Danach werden erstmal Sprache und Tastatur Layout abgefragt, was hier hin muß ist wohl klahr.
Als nächstes muß man seine Festplatte Partitionieren, falls man schon
Linux und Swap Partitionen hat, kann man diese verwenden, wenn nicht,
müßen diese jetzt eingerichtet werden.
3. Das Netzwerk muß eingerichtet werde, vorrangig natürlich die
Netzwerkkarte die mit dem Internet verbunden ist. Wer einen Router hat,
kann hier alles per DHCP erledigen lassen, wer nicht, muß die
einstellungen selber übernehmen. IP-Adresse, Netmask, Gateway und DNS
Server. Wenn der Rechner direkt ans Internet bzw. das Modem
Angeschlossen ist, sind diese Angaben nicht so wichtig, da die
IP-Adresse eh vom Provider vergeben wird.
4. Der Kernel wird installiert, außerdem wird man dazu aufgefordert ev. benötigte Module auszuwählen.
Ein Großteil an Treibern befindet sich schon Direkt im Kernel also
nicht wundern wenn manche Hardware nicht aufgelistet wird. Es sollte
aber darauf geachtet werden welche Treiber ev. benötigt werden. Also
die Rubriken für Netzwerkkarten Treiber, USB, Sound, Grafikkarten
sollten schon überprüft werden. Es können auch noch Treiber nachgeladen
werden, nur wer keine Erkannte Netzwerkkarte hat, kann auch schlecht
per Netzwerk installieren. Viele Treiber befinden sich aber wie schon
gesagt im Kernel, z.B. meine Realtekkarte mit 8139 Chip ist nicht
aufgeführt, weil sie schon Automatisch mit von der Partie ist.
5. Der Kernel und die Grundkomponenten werden jeetzt installiert,
nachdem das abgeschloßen ist, wird nur noch der Bootloader Lilo
installiert und danach das System neu gestartet.
Bitte die CD nicht im Laufwerk vergessen.
So, an sich haben wir Debian jetzt schon installiert. Allerdings ist es
noch woddy und außerdem fehlt es noch an Programmen, also weiter im
Text.
6. Nach dem Neustart werden noch Informationen wie Region und Zeitzone
abgefragt, außerdem wird nach einer quelle von Paketten gefragt. Wir
haben zwar die CD, da wir aber Sarge und nicht Woddy wollen, wählen wir
den Punkt: Edit Source.list by Hand. Bitte nicht http oder Ftp an
dieser Stelle wählen, ansich zwar das was wir wollen, allerdings läst
sich hier eine DSL Verbindung nicht ordentlich einrichten.
Wenn wir Edit Source.list by Hand gewält haben, öffnet Debian zwar mit
nano die source.list, allerdings funktioniert ein Eintrag an dieser
stelle noch nicht. Wir schließen nano einfach mit Strg+X.
7. Nein, an dieser Stelle möchten wir auch keine Pakete mit Tasksel oder Dselect installieren.
Wenn man kein Notebook hat, kan man die PCMCA unterstützung entfernen lassen.
8. Nachdem der Konfigurations Schnickscnack jetzt vorbei ist, melden wir uns als root an.
Und rufen dselect auf. Hier bitte den Punkt Access auswählen und dann Y um die source.list zu ändern.
Als erstes den Mirror eingeben z.B. http://ftp.de.debian.org/debian und
Enter drücken, dann den Zweig Testing (oder Sarge) als letztes dann
noch Angeben welche Packete man verwenden will main contrib non-free.
Das reicht erst mal. Nein, wir brauchen nicht noch mehr Quellen.
Wir wählen keine Packete mit dselect aus (verhädert man sich zu schnell
drin, dafür nehmen wir lieber Apt), also einfach auf quit gehen nachdem
wir eben den Mirror eingetragen haben.
9. Wir sind wieder in der Eingabeaufforderung gelandet, wer über einen
Router ins Netz geht, kann sich diesen Schritt sparen. DSL Verbindung
einrichten. pppoeconf dsl-provider startet ein Programm um den
Internetzugang einzurichten.
10. Jetzt erstmal alle verfügbaren Sarge Pakete abrufen apt-get update.
Um auf Sarge upzugraden reicht jetzt ein einfaches apt-get dist-upgrade
, das dauert dann ne weile. Also erstmal nen Kaffee aufsetzen. <br />
11. Jetzt noch X und KDE installieren. apt-get install x-window-system
installiert XFree86 und apt-get install kdelibs kdebase kdm installiert
KDE 3.2 . Ambesten den Rechner danach neu starten lassen oder mit
startx direkt den X-Server starten.
12. Jetzt sollte man sich eigentlich im KDE wiederfinden.
Zu guterletzt fehlt eigentlich nur noch ein aktueller kernel, da im Moment noch der 2.4.18 von Woddy verwendet wird. <br />
Entweder gleich selber backen, oder erstmal einen vorgevertigten Debian
Kernel verwenden. apt-get install kernel-image-2.6.5-1-K7 (bei einem
Athlon Rechner, ansonsten muß es am Ende 686 heißen).
13. Der neue Kernel muß noch in den Bootloader eingetragen werden. Ich
bevorzuge eh Grrub, deswegen installiere ich den auch noch gleich mit.
apt-get install grub , danach folgt noch mkdir -p /boot/grub und cp
/usr/lib/grub/i386-pc/* /boot/grub um Grub auch nach /boo/grub zu
kopieren wo er hingehört.
14. Unter /usr/share/doc/grub/exampels findet man ein Beispiel für eine
menu.lst . Es ist eigentlich hauptsächlich darauf zu achten, das Grub
die Festplatten einfach nur durch nummeriert. hd0,2 ist zum Beispiel
die dritte Partition auf der ersten Festplatte (Grub zählt ab 0). Ein
Beispiel Eintrag für unseren 2.6 Kernel müste wie folgt aussehen.
# Hier mit soll der neue Kernel 2.6 geladen werden bsp.
title Debian Sarge 2.6.5
kernel /vmlinuz root=/dev/hda1
initrd /initrd.img
Wenn man eine menu.lst geschrieben hat, oder einfach die Beispiel
menu.lst aus /user/share/doc verändert, speichert man diese auch unter
/boot/grub .
Jetzt muß Grub nur noch als Bootloader installiert werden. grub hier
muß man jetzt die root Partition angeben. root (hd0,0) und Enter dann
nur noch setup (hd0) um den Bootloader in den MBR zu installieren.
15. Den neuen Kernel mal zur Probe starten. Ich hatte das Problehm, das
meine Maus mit dem neuen 2.6 Kernel erst nicht wollte. Wenn mit dem 2.6
Kernel irgendwas nicht läuft (Maus, Netzwerk etc) sollte zuerst einmal
modconf aufgerufen werden um ev. ein benötigtes Modul Nachzuladen. Wenn
das nichts bringt, muß der benötigte Treiber vieleicht noch in
/etc/modules eingetragen werden. Beispiel Ps/2 Maus: nano /etc/modules
Liste durch gehen, aha, Treiber fehlt und eintragen. In diesem Fall
psmouse , das ganze noch schnell mit Strg+O gespeichert und mal
ausprobieren obs nach einem Neustart klappt.
16. Eigentlich sollte sich jetzt ein Debian Sarge mit aktuellen 2.6er
Kernel auf dem Rechner befinden. Wenn nicht, noch mal durch lesen oder
mir böse mails schicken das ich irgendwo mist gebaut hab.
Nachtrag: Ich hab hier eins zwei kleinigkeiten weg gelassen, z.B. das
eintippen des root paswort oder wie und wo was genau beim einrichten
des DSL Zugangs hinkommt. Ich denke dies sind aber alles selbst
erklährende sachen und außerdem teielt einem Debian zum glück auch noch
selber mit was es denn gerne von einem möchte.
Außerdem beziehen sich alle Eingaben immer auf eine Konsole.
Mehr Informationen unter: http://ftp.de.debian.org
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