Autor Thema: Anonym im Netz  (Gelesen 2465 mal)

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Offline Baldrian

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Anonym im Netz
« am: Juli 13, 2005, 12:17:13 »
Hallo liebe Leute,

ich möchte an dieser Stelle mal einen kleinen Artikel zum Thema "Anonym im Netz" schreiben.
Ansich hab ich schon gar nicht mehr geglaubt, das so etwas überhaupt möglich ist, aber ein Artikel im letzten "Linux Magazin" hat mich eines besseren belehrt.
Das möchte ich natürlich niemanden vorenthalten, weil ich der Meinung bin, das jeder Mensch ein Recht auf privatsphäre hat.

Wer gerade schon wieder über dieses ekelige Wort "Linux" gestolpert ist, den kann ich beruhigen. Das OS ist egal. Auch Windows Nutzer dürfen ausnahmsweise mal anonym bleiben.


Eine kurze Einleitung zum besseren Verständnis.

Wer im Internet unterwegs ist, der wird von allen Seiten belauscht.
Dabei Handelt sich es in den seltensten Fällen um irgendwelche Hacker die einem böses wollen, sonder in erster Linie sind es erst mal der eigene Provider und die Betreiber von Webseiten und Servern die man im laufe seines Web-Ausflugs besucht.
Obwohl der Spionage Hunger beim Provider zwar eigentlich relative begrenzt ist, wird dieser allerdings vom Staat dazu angehalten, alle möglichen Informationen zu speichern und das über Jahre.
Webseiten und vor allem Werbebanner sind aktive darauf aus, möglicht viele Daten über ihre "Kunden" zu sammeln. Da regnet es schnell Cockies von allen Seiten und anhand der IP Adresse wird versucht, mögichst detailierte Profile der Surfer zu erstellen.
Woher kommt er, wohin geht er und auf welchen Webseiten treibt er sich sonst noch so rum.
Im Endefekt läst sich von jedem Menschen im Internet ein komplettes Profil erstellen.

Das ist meiner Meinung nach eine Sache, die nicht so gut schmeckt.

Natürlich haben sich da schon einige Leute Gedanken drüber gemacht, allerdings hatten die meisten Konzepte bis jetzt eine Schwachstelle.

Zum Beispiel gibt es so genannte "Anonymisierungs Dienste" .
Man würde in so einem Fall zu der Webseite dieses Dienstes Surfen, sich dort einlogen und von dort aus dann anonymisiert weiter surfen.
Das Problem bei der Sache ist allerdings folgende:
Die Verbindung vom eigenen Rechner zu dem Dienst ist nicht anonymisiert.
Wie vertrauensselig ist so ein Anbieter? Schließlich hat er alle Informationen über einen.
Die vermeintlich besseren Dienste Kosten Geld.

Eine andere möglichkeit ist der Einsatz eines Proxyservers.
Man surft über den Proxyserver, welcher dann für einen (mit seiner IP) die angeforderten Daten holt.
Ein Vorteil, im gegensatz zu einem Provider logt der Proxy zwar auch die IP der Leute die auf ihn zugreifen, ein Betreiber eines Proxy ist aber im gegensatz nicht verpflichtet diese Daten zu speichern.
Allerdings besteht auch hier das Problem, das die Verbindung zwischen dem eigenen Rechner und dem Proxy nicht geschützt ist.


So, jetzt kommen wir zu der Lösung aller Lösungen.

Von der  TU Dresden gibt es ein Programm das sich JAP nennt.
JAP ist ein Proxy der direckt auf dem eigenen Rechner läuft, dadurch gibt es zwischen beiden nichts zu belauschen (oder wenn doch hat man ein Problem).
Damit das ganze auch Anonym wird, mixt JAP einfach alle Daten von Leuten die auch JAP benutzen.
Wenn zum Beispiel gerade 1000 Leute auf einmal JAP nutzen, dann werden deren Daten vermischt. Dadurch ist es praktisch unmöglich Personen bezogene Daten zu ermitteln.

Ich muß sagen, das ist das erste Konzept, welches mich eindeutig überzeugt hat.

Hier deshalb mal einen Link zu JAP http://anon.inf.tu-dresden.de/
Die installation ist denkbar einfach.
Vorrausetzung ist lediglich JAVA.
Ansonsten braucht man JAP nur einschalten und seinen Browser auf den Proxy einstellen. (wird dort alles erklärt).

Um wirklich komplett anonym zu sein, sollte man in seinem Browser allerdings Cockies, Java Script und Aktive-X deaktivieren.
Oder wenn man Cockies annimmt, dann nur temporär.

 

Achtung:
Diese Software ist nicht dafüt gedacht, irgendwelchen Unfug unerkannt im web zu betreiben.
Sie soll lediglich dazu dienen, die Privatsphäre zu schützen.
« Letzte Änderung: Juli 13, 2005, 15:10:03 von Baldrian »
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Offline Andreas

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Re: Anonym im Netz
« Antwort #1 am: Juli 13, 2005, 15:10:23 »

Anonymität wirst du eigentlich mit keinem Tool erreichen. Selbst wenn du über einen Proxy gehst wird der Betreiber des Proxys alle relevanten Daten loggen. Womit wir eigentlich wieder beim Anfang wären.

Dein Provider hat defakto alle Daten über dich ob du willst oder nicht .. Einzigster Ausweg einen Akkustikkoppler zu nehmen und ab in die nächste Tefelonzelle. Aber am besten mit Sturmmaske und Handschuhe, zwecks Fingerabdrücke am Telefonzellengriff....   :-o

Aber mal ehrlich ist das nicht alles überzogen ? Ich verstehe nicht warum manche sich wirklich bedroht fühlen, wenn bei dem Besuch einer Webseite, der Typ des Browsers, das OS, und und noch der Referrer gespeichert werden....
Seiten wie Spiegel, Chip, PC-Welt etc .. Stichwort ivwbox ... Sammel ebenfalls sämtliche Informationen über surfgewohnheiten. Allerdings tofalls auch über die IP ohne die Anderen angeben. Stört mich nicht, wenn ich in eine Statistik reinfalle als unbedeutende Nummer mit etlichen anderen millionen Internetnutzern.

Richtiges Sniffen, also belauschen von Datenleitungen ist sowieso strengstens verboten, und kann eigentlich auch ohne richtige Verschlüsselung nicht unterbunden werden, was aber wiederunm bedeutet, dass dei Gegenseite auch die Verschlüsselung beherrscht. ( SSL )

Deine IP kannste nicht verlschleirn außer über einen Proxy, der aber nciht auf dem gleichen Rechner laufen darf. Womit wir aber wieder beim Anfang wären

Cookies zu deaktivieren bedeutet nun mal wiederum nich alle Sete besuchen zu können, Cookies werden ja auch dazu verwenden um temporäre Variablen abzuspeichern. Was Websitesprogrammierer dann wieder aufwendig umgehen müssen.

with best regards ....

Offline Baldrian

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Re: Anonym im Netz
« Antwort #2 am: Juli 13, 2005, 15:58:43 »
Vieleicht war meine beschreibung des Verfahren etwas knapp.

Also es funktioniert wie folgt,
Der JAP Proxy auf dem eigenen Rechenr verschlüsselt alle Daten und packt alles in genau 998Byte große Stücke,
Die verschlüsselung erfolgt symetrisch asymetrisch, ähnlich wie SSL und PGP.
Die verschlüsselten Daten werden an so genannte Mixes geschickt. Mix1 entpackt das Packet und schickt es an mix2 usw. Jeder Mix kann nur jeweils einen Teil entschlüsseln. Bei den Mixes werden die daten zusätzlich mit denen der anderen JAP nutzer gemischt.
Am ende landet das ganze dann wieder bei einem Proxy, welcher dann die direckte Anfrage an der Webserver stellt.
Dadurch ist es effektiv unmöglich eine Internetverbindung zu belauschen oder Daten einem bestimmten Benutzer zu zuordnen.

Ob man es für sinvoll hält, ob man es nutzt oder nicht, das ist sicherlich ermessens sache.
Ich finde es aber gut, das es solche möglichkeiten gibt.
einfach weil jeder mensch das Recht auf privatsphäre hat.

Die Sache mit den Cockies sieht im übrigen wie folgt aus.
Es ist ok cockie anzu nehemen. (Von welchen Webseiten sollte man allerdings so oder so kontrolieren).
Man sollte in einem Browser blos keine Sitzungen mit und ohne JAP mischen, weil man ansonsten auch wärend einer JAP Sitzung an den nicht mit JAP empfangenen Cockie identifiziert werden kann.
Deshalb entweder oder, oder halt cockies nach jeder Sitzung löschen lassen.

Wer nur mit JAP im Netz ist, der kann auch Cockies annehmen.


Achja, an den JAP Betreiber die Technische Uni Dresden, haben schon mehrere Kriminalämter versucht ran zu kommen. Sie haben sich aber immer wiedersetzt und vor Gericht gewonnen.
Die TU Dresden logt keinerlei Daten. da ihr angeboht kostenlos ist sind sie auch nicht dazu verpflichtet. 
« Letzte Änderung: Juli 13, 2005, 16:15:03 von Baldrian »
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Offline Andreas

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Re: Anonym im Netz
« Antwort #3 am: Juli 13, 2005, 16:40:58 »


Mit diesem System dürfte es in der Tat schwierig sein .... Wenn das System mal publik wird, glaube ich nicht das der Proxy die Bandbreite auf Dauer bereitstellen kann. Das ist natürlich schon eine erhebliche Sicherheitsvorkehrung für einen Privatmann ,der nur auf seinen Standardseiten rumsurft ....
with best regards ....

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Re: Anonym im Netz
« Antwort #4 am: Juli 13, 2005, 17:17:23 »
sicherlich.
aber nur halb anonym gibt es halt nicht.
Also ganz oder gar nicht.

Nach der Installation hat man automatisch sechs eingetragenne Server zur auswahl.
Benutzerzahlen auf den Severn liegen so zwischen 8 und 1500.
« Letzte Änderung: Juli 13, 2005, 17:20:28 von Baldrian »
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Re: Anonym im Netz
« Antwort #5 am: Juli 14, 2005, 12:21:51 »


Das sind nicht wirklich viele bei dem Breitbandboom im Moment. Ich könnte mir schon vorstellen das das System vielleicht irgendwann verkauft wird und kostenpflichtig wird.

Aber vom Konzept her ist es schaun ausgedacht, habs mir auch mal durchgelesen ....
with best regards ....

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Re: Anonym im Netz
« Antwort #6 am: Juli 14, 2005, 13:06:34 »
Zitat
Ich könnte mir schon vorstellen das das System vielleicht irgendwann verkauft wird und kostenpflichtig wird.
Das könnte durch aus sein, allerdings scheint die Tatsache das der Dienst kostenlos ist, ja auch eine der Stärken zu sein, dadurch das der Betreiber in diesem Fall nicht verpflichtet ist, die Log Daten zu speichern, wie es bei Providern der Fall ist.

Zitat
Aber vom Konzept her ist es schaun ausgedacht, habs mir auch mal durchgelesen ....
ja, das fand ich auch.
War halt auch das erste Konzept das mich wirklich überzeugt hat.
Deswegen wollte ich es hier auch vorstellen.
Ob man es jetzt braucht oder für Nötig hält, ist eine andere Frage.
Aber ich finde es gut, das es so etwas gibt.


Ich habe das ganze ja auch ein wenig getestet.
Also es ist so, mit zu nehmender Benutzer Anzahl steigt natürlich die Sicherheit bzw. der Grad an Anonymität, allerdings wird das Surfen dadurch auch langsammer.
Wer sehr sicher gehen will und seine Daten mit denen von ein paar Tausend Leuten mischen läst, der muß dann auch damit leben, das seine Internetverbindung langsammer läuft als gewohnt.
Ein guter Kompromis scheint dann doch eher das mixen von ein paat Hundert leuetn zu sein und selbst das dürfte dann schon ziemlich sicher sein.
JAP bietet hier für extra die möglichkeit einen Server und damit auch die Anzahl der Benutzer zu wählen. Ausserdem wird einem anhand einer kleinen Grafik die verhältnismässige anonymität angezeigt.
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