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News, Artikel und Ankündigungen => Artikel => Thema gestartet von: Schlumpf am November 14, 2009, 18:49:31

Titel: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am November 14, 2009, 18:49:31
Hallo,

also nächsten Monat bin ich arbeitslos - wenn ich bis dahin nicht einen neuen Job gefunden habe... Seit einiger Zeit überlege ich auch, ob ich mich selbständig machen soll - als PC-Techniker...

Ich habe auch an Franchise-Unternehmen gedacht. Die bieten natürlich einige Vorteile. Andererseits könnte ich das Geld, das ich dorthin (jeden Monat) bezahlen muss, auch in die Eigen-Werbung vor Ort stecken.

Das Beste wird wohl sein, dass ich neben der angestrebten Selbständigkeit einen Minijob suche, der mir ein gewisses finanzielles Polster gibt. Ihr werdet vielleicht lachen, doch habe ich vor einer Woche bei einer Baufirma einen Tag zur Probe gearbeitet... Wenn ich dort vier- bis sechsmal pro Monat arbeite, hätte ich bereits die EUR 400,- Grenze erreicht. (Es ist ein "Knochenjob", ich habe aber nichts besseres bislang gefunden.)

Natürlich würde ich auch Arbeitslosen- bzw. Existensgründungs-Förderungsgeld etc. bekommen. Außerdem gibt es Banken für Existensgründer, die einem mit zinsgünstigen Krediten "unter die Arme" greifen...

Andererseits muss ich sagen, dass ich in einem Handwerks-Unternehmen aufgewachsen bin und mir das Bewusstsein "(Kredit-) Schulden zurückzahlen" zu müssen bereits jetzt zum Hals heraushängt...

Wie schauen Eure Erfahrungen (positiv wie negativ) mit einer Existenzgründung in den letzten Monaten/Jahren aus?

Danke für alle Antworten im Voraus.


Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Baldrian am November 14, 2009, 19:09:28
Du wirst auf jeden Fall Kapital brauchen.
Alleine schon wegen Werbung, Auto, Versicherung ....

Franchise ist so eine Sache. Kommt einfach total auf den Franchise Partner an. Manche bezahlst du nur für Werbung, Namen und Netzwerk, andere werden dich mit Auflagen und wie du was zu tun hast erschlagen. Auch mit Kosten für Sachen die du für deinen Job brauchst, das kann ein Franchise Unternehmen alles vorgeben.

Existenzgründerzuschuß ob vom Amt oder einer Bank werden mindestens einen Buisnessplan erfordern.
Also am besten erstmal ein Existenmzgründerseminar und eine Runde bei der IHK rein schaun (kann eh nie schaden).

Mit Kombination Mini-Job usw. würd ich mich vorher mal beim Finanzamt informieren. Denn du must aufpassen bei solchen sachen das das ganze am ende nicht als schein Selbständigkeit durchgeht oder so.

Ansonsten, klar kann das gehen. Ist aber natürlich auch kein Selbstläufer wie alle anderen selbständigen Tätigkeiten auch. Bedenke auch wenn du Familie hast, das das schnell zum 24/7 Job wird, auch weil solche Sachen wie Buchhaltung usw. zu den Normalen Arbeitszeiten noch dazu kommen.
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am November 15, 2009, 13:26:19
Zitat
Du wirst auf jeden Fall Kapital brauchen.
Alleine schon wegen Werbung, Auto, Versicherung ....

Also, Auto habe ich, mein Bruder hat einen Schneidplotter mit dem man Auto-Beschriftungen machen kann... und ich hab' noch was gut bei ihm ;-)
Das einzige, was mir stets Magenkrämpfe verursacht, wenn ich darüber nachdenke, sind: Versicherungen.

Exkurs: Hier gibt es interessante Informationen für Existenzgründer: http://www.existenzgruender.de/publikationen/gruender_zeiten/index.php
 (http://www.existenzgruender.de/publikationen/gruender_zeiten/index.php)
Irgendwo habe ich einen Vorschlag gesehen, welche Versicherungen man unbedingt habe muss und welche empfehlenswert sind... Wenn ich diese Kosten mal zusammenrechnen würde, bräuchte ich "den Laden" erst gar nicht aufmachen...

Zitat
Ansonsten, klar kann das gehen. Ist aber natürlich auch kein Selbstläufer wie alle anderen selbständigen Tätigkeiten auch. Bedenke auch wenn du Familie hast, das das schnell zum 24/7 Job wird, auch weil solche Sachen wie Buchhaltung usw. zu den Normalen Arbeitszeiten noch dazu kommen.

Ehrlich gesagt bereitet mir das Thema "Buchhaltung" keine Kopfschmerzen. Wenn ich daran denke, dass das meine Eltern zig Jahre ohne Computer gemacht haben und dann auf die heutigen Software-Angebote zu diesem Thema blicke (angefangen von Online-Banking bis hin zu automatisierter Kategorienerfassung und Übernahme in Steuer (Finanzamt)-Programme), würde ich das ganz "relaxt" angehen - vor allem bei einer Umsatzsteuer-befreiten Kleingründung...

Mit dem Thema "Business-Plan" werde ich mich nun intensiver auseinandersetzen. Ich werde mal die Software vom BMWi dazu ausprobieren:
http://www.softwarepaket.de/ (http://www.softwarepaket.de/)

Die Hilfen des BMWi finde ich bislang ziemlich gut.

In der oben erwähnten Information "GründerZeiten" steht in Heft Nr. 44 zum Thema "Kleingründungen" z.B.:

"Stellen Sie fest, wie der Markt für Ihre Geschäftsidee aussieht. Wer interessiert sich für Ihr Angebot? Das können Sie herausfinden, indem Sie potentielle Kunden ansprechen: auf der Straße oder an den Orten, an denen sich ihre zukünftigen Kundengruppen aufhalten..."

Anschließend folgen vier Beispielfragen. Zur Auswertung heißt es dann:

"Ergebnis der Markerkundung sollte sein, dass mindestens 45 Prozent der Befragten auf Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung und Ihren Preis positiv reagieren. Wenn nicht: Passen Sie ggf. Ihr Angebot den Kaufgewohnheiten und Vorlieben der Kunden an..."

Zunächst bin ich über diese Anregungen "gestolpert". Jetzt stelle ich mir aber bereits im Geist vor, dass ich mit so einem Fragebogen an einem Samstag durch unseren Marktplatz spaziere und evtl. noch Rabatt-Gutscheine für Windows-7-Installationen/Upgrades... verteile :-) Oder ich schicke zwei Schüler für jeweils EUR 10,- mit umgehängten Plakaten dorthin, die Werbung für "mich" machen...




Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Josef am November 15, 2009, 14:41:40
Hallo Schlumpf
Genau so wie du bin ich seit August Arbeitslos und ich betreibe seit 2004 ein Gewerbe nach §19 Ustg also Kleingewerbe das heist aber nicht das du Steuerbefreit bist du hast nur einen Freibetrag
von 960€ pro Jahr alles darüber muß Versteuert werden.Wenn du dich selbständig machen willst aus der Arbeitslosigkeit musst du min 90Tage Restanspruch haben also so juni Juli solltest du dich
entschieden haben.Auf gar keinen Fall beim ersten Termin Bei der Arge das Thema Selbständigkeit ansprechen man wird dann gleich versuchen dich da rein zudrängen damit du aus der Statistik
kommst ob das klappt mit deinem Geschäft ist denen egal hauptsach du bist erstmal weg.Ein kleingewerbe würde ich in deiner Situation jetzt nicht anmelden denn du mußt wie ich leider auch jede
Bewegung also Einkauf Verkauf Rechnungen u.s.w bei der Arge Dockumentieren und alles über 168€ Gewinn VOR !!! Steuer wird dir von deinen Bezügen abgerechnet.Ein Vollgewerbe in richtung
PC-Technik ist ein Risiko von Service allein kann man nicht leben also musst du auch handel treiben was wiederum beteuten kann das du ein ladenlokal haben musst das kostet natürlich Miete Nebenkosten Versicherung u.s.w. und Ware zum Verkauf brauchst du natürlich auch. Dann kommt die Frage wenn du im Laden bist wann willst du raus zum Kunden? also braucht du jemanden der bei dir Im Laden ist der muß aber auch kompetent sein und umsonst macht der das auch nicht.Selbst wenn man das alles irgentwie auf die Reihe bekommt ist da ja noch die Konkurenz vor allem die
Disconter Aldi und co gegen deren Kampfpreise kann man selten anstinken.Und da sind dann auch noch die guten Bekannten und verwanten unserer Kunden die alle Probleme für ein Stück Kuchen und einen Pott Kaffee lösen. Also alles in allem kommen jede menge Probs auf einen zu.Aber das alles sollte dich jetzt nicht davon abbringen nutzte die Zeit der Arbeitslosigkeit dazu dich umfassend zu informieren Gründerseminare und so hab ich auch gemacht und die Sache danach etwas anders gesehen.
Guter spruch eines Dozenten für Betriebswirtschaft Selbstständikeit bedeutet selbst und ständig.

schönen sonntag josef
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am November 15, 2009, 20:50:11
Hallo Josef,

danke für Deine Schilderung.

Sicherlich hast Du Recht, dass PC-Service alleine nicht zum Leben reicht - vor allem nicht zu Beginn einer Existenzgründung.
Deswegen habe ich an einen zusätzlichen Minijob gedacht. Noch besser wäre eine Teilzeitarbeit, so dass ich gleich sozialversichert bin.

Als "zweites Standbein" neben PC-Technik könnte ich mir Webdesign vorstellen. Ich kenne mich einigermaßen mit HTML und PHP aus. Eine Freundin von mir ist Multimedia-Designerin. Die könnte ich ab und zu um Mithilfe bei "schwierigeren Fälle" bitten. Allerdings fürchte ich da die deutsche Bürokratie, die das dann wohl als "Schwarzarbeit" einstufen würde (insofern ich der Freundin Bares auf die Hand gebe), oder kann das noch unter "Nachbarschaftshilfe", Hilfe unter Freunden oder... laufen?

Vielleicht muss man auch nur manchmal etwas Glück haben. Heutenachmittag habe ich mit einem Bekannten gesprochen, der sich ein Notebook kaufen möchte. Er hat ein Angebot über 830 EUR. Ich habe nun dasselbe Notebook bei "meinem Händler" für 718 EUR gesehen.

Noch besserer Spruch eines Dozenten für Betriebswirtschaft: "Im Einkauf liegt der Verdienst."  :roll:
Titel: Krankenkassen-Beiträge von Kleinunternehmer
Beitrag von: Schlumpf am November 16, 2009, 14:46:08
Hallo,

heute habe ich mit meiner Krankenkasse telefoniert.

Wer selbständig ist, muss einen Krankenkassenbeitrag von mindestens EUR 311,- (!) pro Monat zahlen, der sich an einem fiktiven Monatsgehalt von EUR 1'890,- orientiert.

Wer Existenzgründungs-Zuschuss erhält (vom Arbeitsamt, max. neun Monate lang) zahlt nur soviel Beitrag, wie wenn er um die EUR 1'200 pro Monat verdient.

Diesen ermäßigten Beitragssatz zahlt auch derjenige, der nachweisen kann, dass er "Geringverdiener" ist...

Wer als Angestellter dahingegen "Geringverdiener" ist - z.B. nur EUR 600,- pro Monat verdient - wird bei der Krankenkasse dennoch mit einem fiktiven Gehalt von mind. EUR 1'200 eingestuft.

Warum kommt der Selbständige auf keinen fall unter EUR 1'200? Der Angestellte wird aber in gerechter Weise proportional zu seinem wirklichen Verdienst veranlagt?

Nebenbei bemerkt: Krankenkassenbeiträge bei Selbständigen orientieren sich an den objektiven Brutto-Einkünften, also ohne irgendwelche "steuermindernden" Abzüge... (Der Selbständige kann von seinem für die Krankenkasse relevanten Einkommen genausowenig seine teure Büro- oder Werkstatt-Ausrüstung abziehen, wie dies der Angestellte z.B. mit irgendwelchen Weiterbildungskosten tun kann. Das alles wirkt sich bei beiden nur "steuermindernd" aus, nicht aber "KV-Beitrag-mindernd".)

Warum also werden Selbständige und Angestellte vom Gesetzgeber (der die Vorgaben für die gesetzl. Krankenkassen macht) ungleich behandelt?
Warum kann sich der Krankenkassen-Beitrag eines Selbständigen nicht auch proportional an dem orientieren, was er tatsächlich verdient?

Ich habe dazu an einen lokalen Politiker geschrieben, da sich hier m.E. etwas ändern muss!


Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Baldrian am November 17, 2009, 00:41:23
Deshalb gibt es auch viele selbständige die nicht krankenversichert sind obwohl es ansich ja sogar pflicht ist.
Das Arbeitsamt zahlt auch für bezuschuste Selbständige nicht mehr als für einen normalen arbeitslosen, den rest muss man als selbständiger mit klammer kasse selbst bezahlen (ca. die hälfte). Wo bei man dem Arbeitsamt in dem fall mal keinen Vorwurf machen kann.

Alternative wäre aber natürlich eine Privatekrankenversicherung.
Je nach, Alter, Geschlecht und Gesundheit kann nsich das sehr lohnen oder aber auch heißen das man gleich abgelehnt wird.
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am November 17, 2009, 07:48:31
Zitat
Alternative wäre aber natürlich eine Privatekrankenversicherung.
Je nach, Alter, Geschlecht und Gesundheit kann nsich das sehr lohnen oder aber auch heißen das man gleich abgelehnt wird.

Es kann auch ein "Schuss nach hinten" werden - denn wer einmal in einer privaten Krankenversicherung ist, der kommt meines Wissens nicht mehr so schnell da raus. Es mag sein, dass es für den Anfang "günstige Lösungen" gibt. Vielleicht müsste man dann aber auch "das Kleingedruckte" lesen, nicht dass es dann nämlich irgendwann einmal zum Bummerang wird...

Im Übrigen sehe ich nicht ein, dass selbständige Geringverdiener in die privaten Versicherungen abgedrängt werden.

Warum werden sie vom Gesetzgeber in den gesetzlichen Krankenkassen mit rel. hohen Mindestbeiträgen "bestraft"?
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: carlo am November 18, 2009, 13:43:37
Hallo Schlumpf

Da hast du ja einiges vor, :-D

da das mit den Krankenkassenbeiträgen irgendwie nicht ganz io ist, wie schon beschrieben, hier ein paar ideen.:

Als Anfänger ( oder so ) in dem Bereich ....PC Service und so weiter hat man es nicht leicht sich gegen die etablierten
Pc Läden durchzusetzen.
Dies könnte nur über den Preis gehen.
Würde heißen, von zu Hause aus. (weil 1. keine extrakosten für Geschäft(Strom Internet und wenn nicht selbst da, für Mittarbeiter )

Der Preis für deine Leistung beim oder für den Kunden ist um das "geringer", was Pc Läden nehmen müssen ( siehe letzter Satz)
Plus deiner Fahrkosten.
Außerdem bedenke, das Firmen schon in festen Händen sind (hier geht es um sogen. Wartungsverträge
die eine regelmäßige Einnahme gewehrleisten würden).
Dann gibt es da ja noch all die Kunden, die ja auch arbeiten (Tagsüber) und die bekommen nach 18 oder 19 Uhr
von PC Firmen keine unterstützung.
Hier währest du am Zug, eben ab ca 17 Uhr bis 22 Uhr und Samstag und Sonntag den ganzen Tag.
Selbständig bedeutet tatsächlich "selbst und ständig"( also jeden Tag )
Ich denke mal, nur so könnte man Fuß fassen. Dauert natürlich seine Zeit.
Regelmäßige Kleinanzeige im Wochenblatt oder Tageszeitung sind auch angebracht. Mundpropaganda u.s w.

Jetzt zur Krankenkasse:
Hier sollte man versuchen einen Job zu bekommen, der so um die 800€ liegt also 400€ Job aufgewertet.
Zeitlich so angelegt, das deine Selbständigkeit ausgeübt werden kann. Denke so an 3 Tage in der Woche.
Der Vorteil ist der, du bist Kranken und Rentenversichert. Der Arbeitgeber zahlt und du müsstest bei 800€ ca 170€ selbst zahlen.
Wie bei Angestellten.

Mit deinem angemeldetem Gewerbe (Wichtig)anmeldung kostet ca 40-50€
 kannst du jetzt soviel einnehmen ( Gesamteinnahmen minus aller Ausgaben (Werbung Ware Vorsteuer u.s.w.)
bis 799€ ( wenn 800€ Minijob Stimmen) ohne das du in den Krankenkassenbeiträgen Steigst.

Sollte deine Selbständigkeit einschlagen wie eine Bombe und kommst du über 800€ mit dem Gewerbe , schon wird dir dein Krankenkassenbeitrag
wieder auf 1800€ berechnet, auch wenn du das wirklich nicht eingenommen hast.
Das ist den Krankenkassen Egal, denn du könntest ja mehr als 1800 eingenommen haben.

Du solltest auch zumindest eine Versicherung ausfindig machen, die dich bei Datenverlust versichert (nicht deine Daten sondern die des Kunden )
Wenn du hier eine kleine Firma betreust, kann hier schnell ein Schaden von 15000€ und ein mehrfaches davon
durch eine Unachtsamkeit deinerseits entstehen.

Zu Anfang kein Firmenwagen, sondern mit Fahrtenbuch die Km beim Finanzamt abrechnen.


MfG

carlo
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Josef am November 18, 2009, 14:32:14
Hallo Schlumpf
Ich kann mich da meinem Vorschreiber nur anschließen ich mach das jetzt schon ein paar Jahre als Kleingewerbe und es ist so das die Arbeit erst anfängt wenn der normal Mensch auf dem Sofa liegt.das heißt ab 18°° gehts los und dauert auch schon mal bis 24°° man muß da schon eine Familie haben die das mitmacht.
Zu Thema Versicherung ich habe wie ich angefangen habe mich nach einer Betriebshaftpflicht umgesehen und die Prämien die da aufgerufen werden sind in der Regel so hoch das man nur noch für
die Versicherung arbeitet.(Vielleicht gibt es ja hier einen Versicherungsmenschen der uns da mal was zu sagen kann)
Als Nebenverdienst ist das mit dem Gewerbe OK aber wer Verpflichtungen gegenüber Familie hat oder gar noch Haus abbezahlen muß der sollte sich das gut überlegen.

gruß josef
Titel: IT-Haftpflicht
Beitrag von: Schlumpf am November 18, 2009, 15:08:56
Hallo Carlo und Josef,

danke für Eure Antworten.

Hier habe ich einen interessanten Link zum Thema "IT-Haftpflicht" gefunden:

http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/1909073/ (http://www.computerwoche.de/karriere/karriere-gehalt/1909073/)


Grüße

Schlumpf

Titel: Krankenversicherung und Selbstständige
Beitrag von: Schlumpf am November 23, 2009, 11:47:09
Hallo,

nun habe ich nochmals mit einem Menschen von der Krankenkasse gesprochen. Anscheinend ist es möglich, dass ein Unternehmer sein für die Krankenkassen relevantes Einkommen „kleinrechnet“. D.h. es wird nicht sein Umsatz als Bemessungsgrundlage verwendet, sondern sein „Einkommen“ nach Einkommensteuerbescheid – von dem er anscheinend noch Investitionen etc. abziehen kann…

Der Mindestbeitragssatz wurde vom Gesetzgeber quasi nur als „Riegel“ vorgeschoben, damit ein Unternehmer sein relevantes Einkommen nicht „auf Null“ rechnen kann…

Beim Selbständigen wird also nicht - wie beim Angestellten - der Gesamt-Umsatz (Brutto-Einkommen) als Grundlage herangezogen,  weil dies den Unternehmern gegenüber, die viele Investitionen machen, ungerecht wäre…

Es ist also eine gesetzliche Regelung mit Rücksicht auf größere/große Unternehmen. Die „Kleinen“ fallen jedoch „durchs Raster“! Weil man eingesehen hat, dass diese Regelung zu Ungerechtigkeiten führen kann, hat der Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch eine Ausnahme für den "Nachweis niedriger Einnahmen" eingeführt:

"Für freiwillige Mitglieder, die hauptberuflich selbständig erwerbstätig sind, gilt als beitragspflichtige Einnahmen für den Kalendertag der dreißigste Teil der monatlichen Beitragsbemessungsgrenze (§ 223), bei Nachweis niedrigerer Einnahmen jedoch mindestens der vierzigste, für freiwillige Mitglieder, die Anspruch auf einen monatlichen Existenzgründungszuschuss nach § 421l des Dritten Buches haben, der sechzigste Teil der monatlichen Bezugsgröße." (§ 240 Abs. 4 Satz 3 SGB V) http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/05/index.php?norm_ID=0524000 (http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/05/index.php?norm_ID=0524000)

Die ominöse "monatliche Bezugsgröße" wird vom Gesetzgeber offenbar jedes Jahr neu festgelegt. Momentan liegt sie anscheinend bei EUR 2.520.-

Mein Lösungsvorschlag dazu ist:

Wer selbständig sein möchte, soll die Option haben, ob er bei den gesetzlichen Krankenkassen wie der Angestellte nach „Brutto-Einkommen“ (Gesamtumsatz) oder aber nach „Einkommen laut Steuerbescheid“ eingestuft werden möchte.

Eine ähnliche Option gibt es ja auch in steuerrechtlicher Hinsicht: Es ist möglich, sich nach §19 UStG als Kleinunternehmer umsatzsteuerbefreit eintragen zu lassen. Das ist sinnvoll, wenn man im zeitaufwendigen Dienstleistungssektor tätig ist, in dem man keine großen Materialkosten hat.

Welche Meinung habt Ihr zu diesem Thema?

P.S. Der Krankenkassen-Angestellte hat übrigens völlig realitätsfremd argumentiert: Wer als Selbstständiger 40 h pro Woche arbeite, der würde auch mindestens EUR 1.260 verdienen. Wenn er nur 20 h arbeite, dann sei dies wohl nur ein "Nebenerwerbsbetrieb"... Insgesamt sei das aktuelle KV-System (mit Mindestbeitragssätzen für Selbstständige) gerecht, da die Krankenkassen ja Geld zum Wirtschaften benötigten... (Auf diesem Niveau verlief fast die gesamte Diskussion, die ich mit ihm hatte.)
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Vadder60 am November 23, 2009, 14:55:03
Hallo Schlumpf,
man kann das so nicht stehen lassen, der Unterschied liegt darin, ob du wirklich
" freiwillig " oder freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse versichert bist.
Bei Versicherung als freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse ist die Beitragsbemessung
auf Antrag möglich und richtet sich nach den Gesamtbezügen.
Es werden dadurch alle vom Finanzamt steuerlich ermittelten Geldmittel errechnet die zum
Lebensunterhaltverbraucht werden, ohne Berücksichtigung steuerlicher Behandlung.
Bei mir hat das Finanzamt das so geschrieben " abweichendvom Steuerrecht mindern
Verluste in einer Einkommensart dieEinnahmen nicht " (Zitat). Bei Einkünften aus einer
selbständigen Tätigkeit zählt der Gewinnmit zu den anrechenbarenGesammtbezügen.
Der Beitragssatz wurde bei mir z.B. auf 3525,00€ festgesetzt. Das ist bei meiner
Krankenkasse ein Beitrag von 325,27€ monatlich. Ist das Einkommen nach der Einkommensteuer
unterhalb dieser Grenze kann der Beitrag für ein weiteres Jahr festgeschrieben werden.
Als Anmerkung, als "echter" freiwillg Versicherter hätte ich 1025.-€ zahlen müssen
Gruß
Vadder60
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am November 24, 2009, 07:52:38
Hallo Vadder60,

jetzt weiß ich zwar nicht genau, was Du "so nicht stehen lassen kannst", doch stellt sich trotz Deiner Ausführungen weiterhin die Frage, ob ein Selbstständiger, sei es nun ein PC-Techniker oder ein Frieseur, in den gesetzlichen Krankenkassen mit einem Beitrag versichert werden kann, der sich an seinem tatsächlichen Verdienst orientiert - und nicht an einem "fiktiven Lohn" von mindestens EUR 1.890 bzw. auf Antrag: von EUR 1.260.

Wenn ein Selbstständiger weniger als EUR 1.260 pro Monat verdient - sagen wir mal: EUR 600,- dann sollte er auch nur nach diesem Verdienst bei der KV eingestuft werden. Beim Angestellten ist das ja auch nicht anders.

Dazu genügt es, die betrieblichen Einnahmen und Ausgaben (zu denen natürlich nicht Investitionen, Einrichtungen... gehören) gegenüber zu stellen, meine ich.
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Baldrian am November 24, 2009, 11:53:45
Soviel mehr ist es aber nicht.
Bedenke mal bei 1260€ und 14,9% zahlst du 187€ an die Kasse
Um ein Nettolohn von 1260€ zu haben muss man als Arbeitnehmer aber ca 1900€ Brutto verdienen, davon zahlt man dann auch 150€ an die Kasse.

Der Hauptnachteil als selbständiger ist in dem Fall doch eigentlich nur der, das du dein eigener Chef bist also auch die Krankennkassen Gebühren komplett bezahlen musst.

Umgekehrt hast du dafür doch aber auch andere steuerliche Vorteile als Selbständiger gegenüber einem Arbeitnehmer.
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am November 24, 2009, 13:59:07
Wenn ich als Arbeitnehmer EUR 800,- (als "Teilzeitkraft") brutto verdiene, dann werde ich doch nicht mit EUR 1.260.- bei der Krankenkasse eingestuft...

Wenn ich aber als Selbstständiger unterm Strich genauso wenig verdiene, werde ich von der Krankenkasse nichtsdestotrotz mindestens bei EUR 1.260,- eingestuft - oder reden wir hier irgendwie aneinander vorbei?

Welche steuerlichen Vorteile habe ich als Selbstständiger gegenüber einem Arbeitnehmer? Dass ich u.U. Gewerbesteuer zahlen muss? Oder dass ich für das Finanzamt als kostenlose Hilfskraft arbeite, weil ich die Lohnsteuer etc. für meine Angestellten abführen muss (und diese das eben nicht selbst tun müssen)?

Falls Du das "Absetzen" von irgendwelchen Kosten meinst... - das kann doch der Arbeitnehmer auch. Er kann doch auch seine Werbungskosten bei der Steuererklärung geltend machen.
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Baldrian am November 25, 2009, 00:43:27
Ich versteh schon was du meinst, aber sein wir doch realistisch, du wirst weder von 800€ brutto als Arbeitnehmer noch als Selbständiger leben können.
Irgendwoher wird also noch Geld kommen müssen. Ob vom Amt, von einem Lebenspartner oder sonst woher.

Ausserdem sollte sich das ganze ja auch lohnen. Wenn zu erwarten ist das du weniger als 1260€ auf dauer monatlich in die kasse bekommen wirst, wirst du auch mit deinem Buisnessplan weder bei einem Kreditgeber noch beim Arbeitsamt durchkommen.

Wenn du nebenbei nur hier und da auf selbständigerbasis ein paar Euro verdienen willst, dann soltest du eh nur nebenberuflich selbständig arbeiten. Das geht im übrigen auch beim Arbeitsamt. Du musst dann aber auch trotzdem dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Das Einkommen wird dann genauso verrächnet als würdest du zB. arbeitslos sein und zusätzlich auf 400€-Basis arbeiten.
Die Frage der Krankenversicherung als selbständiger stellt sich dann auch nicht.

Und natürlich haben Selbständige auch steuerliche Vorteile.
Du zahlst deine Steuern zB. zu einem ganz anderen Zeitpunkt. Als Arbeitnehmer gehen sie jeden Monat von deinem Lohn ab. Als Selbständiger nach deiner Steuererklärung. Bis dahin kann das Geld noch für dich arbeiten.
Und auch die Wahl ob man nun Privatversichert sein will oder bei einer GKV ist eine wahl die man als Arbeitnehmer im normallfall nicht hat.
Die Kosten die man als Selbständiger absetzen kann sind auch anders und wenn du Umsatzsteuerpflichtig bist (als Minderkaufmann hast du die wahl), wirkt diese auch in beide richtungen. Wenn du also hohe Anfangsinvestitionen hast, dann kann das durchaus dazu führen das das Finanzamt dir Geld zahlt, nämlich die Umsatzsteuer die dir beim Erwerb berechnet wurde.

Gewerbesteuer und Lohnsteuer sind für dich vorerst auch erstmal vollkommen unwichtig, da du sie eh nicht zahlen musst.
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am November 25, 2009, 09:10:03
Hallo Baldrian,

danke für Deine ausführliche Antwort.

Zitat
Ich versteh schon was du meinst, aber sein wir doch realistisch, du wirst weder von 800€ brutto als Arbeitnehmer noch als Selbständiger leben können.

Also, ich kann da schon davon leben, wobei ich sagen muss, dass wir noch einen "Gemüse-Garten" haben und Kartoffeln und so selbst anbauen.
Es geht ja auch nur "um den Anfang".

Das, was ich geschrieben habe, klingt vielleicht zynisch, doch bin ich in einem Unternehmen aufgewachsen und ich weiß, dass der Unternehmer "überall" als "Goldesel" betrachtet wird.

Wenn es realistisch wäre, dass ein Unternehmer pro Monat immer mindestens EUR 1.260,- verdienen würde, dann müsste doch fast nie ein Unternehmen Pleite machen... Das wäre ja ganz einfach: Ich werde Unternehmer und schwupsdiwups verdiene ich mindestens EUR 1.260,- pro Monat. Das klingt jetzt lustig, doch so denkt der Gesetzgeber!

Zitat
Ausserdem sollte sich das ganze ja auch lohnen. Wenn zu erwarten ist das du weniger als 1260€ auf dauer monatlich in die kasse bekommen wirst, wirst du auch mit deinem Buisnessplan weder bei einem Kreditgeber noch beim Arbeitsamt durchkommen.

Also, den Kreuzschlitzschraubenzieher, den "Mike Meyers" (CompTIA) als "Standardausrüstung" eines PC-Technikers betrachtet, werde ich mir auch ohne Bankkredit leisten können.

Übrigens: Gestern musste ich "Datenrettung" etc. am Laptop der Tochter einer Bekannten betreiben. Insgesamt habe ich dafür (inkl. Vista-Updates und Neu-Paritionierung von Festplatte) mehrere Stunden gebraucht. Wenn ich der Bekannten jetzt EUR 300,- dafür berechnen würde, würde diese aus den Schuhen kippen. Nun habe ich mir dafür "zweimal Haare schneiden" ausgehandelt (sie ist Friseuse)  :mrgreen:
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Baldrian am November 25, 2009, 11:47:58
Zitat
Wenn es realistisch wäre, dass ein Unternehmer pro Monat immer mindestens EUR 1.260,- verdienen würde, dann müsste doch fast nie ein Unternehmen Pleite machen... Das wäre ja ganz einfach: Ich werde Unternehmer und schwupsdiwups verdiene ich mindestens EUR 1.260,- pro Monat. Das klingt jetzt lustig, doch so denkt der Gesetzgeber!

Natürlich verdienen viele Unternehmer auch unter 1260 € und die machen dann auch Pleite oder geben ihr Geschäft auf.
Ich hab auch mal selbständig gearbeitet und es hat zum leben gerade so gereicht, aber es hat sich einfach nicht wirklich gelohnt, deshalb hab ich es auch ca. 1 1/2 Jahren wieder gelassen und mir doch lieber nen Job gesucht.

Zitat
Also, den Kreuzschlitzschraubenzieher, den "Mike Meyers" (CompTIA) als "Standardausrüstung" eines PC-Technikers betrachtet, werde ich mir auch ohne Bankkredit leisten können.

Aber wovon willst du denn die ersten Monate alleine leben bis der Laden läuft? Und wie kommst du zu aufträgen oder wovon bezahlst du Miete wenn du ein Ladengeschäft aufmachen willst? Werbung wirst du auch brauchen und etwas mehr als ein Schraubendreher (etwas Testhardware) ist auch nicht schlecht.

Zitat
Übrigens: Gestern musste ich "Datenrettung" etc. am Laptop der Tochter einer Bekannten betreiben. Insgesamt habe ich dafür (inkl. Vista-Updates und Neu-Paritionierung von Festplatte) mehrere Stunden gebraucht. Wenn ich der Bekannten jetzt EUR 300,- dafür berechnen würde, würde diese aus den Schuhen kippen. Nun habe ich mir dafür "zweimal Haare schneiden" ausgehandelt (sie ist Friseuse)  afro

Das Problem kenn ich auch. Das man ansich nicht soviel nehmen kann, wie es denn an Zeit gekostet hätte. Problem ist nur, die Zeit ist weg und die Kasse wird nicht voller.
In so einem Fall würde man natürlich mit einem Ladengeschäft besser fahren. Da kannst du dann auch auf wei Rechner Windows installieren und beim dritten das Mainboard wechseln.
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am Dezember 02, 2009, 15:50:07
Hallo,

ab heute bin ich offiziell Geschäftsführer, Aufsichtsratsvorsitzender und Hauptaktionär von ... meiner eigenen Firma (deren Namen ich jetzt hier nicht nennen möchte).

Ich bin bei uns auf dem Bürgeramt gewesen und habe dort einen Wisch ausgefüllt. Ich dachte, dass das EUR 20,- kosten würde. Das muss ich aber nur bezahlen, wenn ich den Durschlag als "Gewerbeschein" haben möchte (um z.B. günstiger irgendwo einkaufen zu können).

Den Schein kann man auch später noch bekommen.

Schöne Grüße

Schlumpf
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Josef am Dezember 03, 2009, 07:58:42
Hallo Schlumpf
Na dann herzlichen Glückwunsch zum neuen Geschäft ich wünsche dir viel Glück Durchaltevermögen und vor allem
viel Kundschaft.
Die 20€ würde ich auf jeden Fall investieren Großhändler wollen eine Kopie davon damit weist du dich als Gewerbetreibender aus.

gruß josef
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: badboy160479 am Dezember 03, 2009, 10:07:14
Hallo schlumpf !!
Auch von mir viel glück für dein geschäft & Sehr viele Kunden !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Mfg BB
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: carlo am Dezember 03, 2009, 10:39:15
Hallo Schlumpf,

Will dir auch ne menge Glück und Durchhaltekraft und Nerven wünschen. :-)

Die Kopie solltest du ruhig nehmen, wird ja mal gebraucht wie schon erwähnt...........
Du könntest ja bei der Abholung versuchen noch mehr Einträge vorzunehmen, die dein Gewerbe betreffen.
Nicht nur PC Service......... sondern auch Handel, Vertrieb und so weiter. :-D
Glaube das nachträgliche Eintragen würde extra Kosten verursachen. :?

Have fun

MfG

carlo
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Jobrauni am Dezember 06, 2009, 21:03:45
Hallo Schlumpf,

wünsche dir auch viel Glück und Erfolg bei deinem neuen Vorhaben, und immer volle Kasse :wink:
Schade das du anonym bleiben willst!

Gruß Jürgen
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am Dezember 18, 2009, 20:33:54
Schade das du anonym bleiben willst!

Ich möchte hier ja keine Schleichwerbung machen, bzw. evtl. "Konkurrenten" verärgern.

Vielen Dank aber für alle Glückwünschen. Hat mich sehr gefreut!

Heute habe ich vom Finanzamt einen "Fragebogen zur steuerlichen Erfassung" erhalten. Halb so schlimm.

Was mich stört, ist, dass in der Ausfüllhilfe nicht auf den Punkt 1.5 "Steuerliche Beratung" eingegangen wird. Da kann man Nein oder Ja ankreuzen. Zunächst dachte ich, dass das Finanzamt mich (kostenpflichtig) beraten möchte. Doch jetzt tendiere ich dazu, dass sie wissen wollen, ob ich eine Steuerberatung in Anspruch nehme und wer mein Steuerberater ist... Das werde ich denen nicht verraten. Zudem würden sie es ja erfahren, sobald mein Steuerberater Unterlagen dorthin sendet...

Eine Einzugsermächtigung werde ich dem FA auch nicht erteilen. Ich bin prinzipiell dagegen und speziell beim FA. Die Kontrolle ist einfach schwieriger. Hat das FA mal was abgebucht, dann bekommt man es nie wieder (es sei denn man beginnt zu prozessieren - ich spreche aus Erfahrung!).

Das FA will meinen voraussichtlichen Umsatz für nächstes Jahr wissen. Da ich kein Hellseher bin und keine Erfahrungswerte habe, lasse ich den Punkt offen. Jedoch habe ich die Kleinunternehmer-Regelung angekreuzt (17.500 EUR - Grenze).

Nicht sicher bin ich mir, ob ich eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer beantragen soll.







Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: ded am Dezember 18, 2009, 20:52:46
Hallo Schlumpf,

du hast bis jetzt schon einiges auf den Ämtern mitgemacht und einiges an Erfahrung gesammelt,
auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zum neuen Geschäft als Geschäftsführer


          und viel Spaß dabei :lol:




wünscht Dir

Ded
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Josef am Dezember 18, 2009, 21:42:32
Hallo Schlumpf
Wenn du eine Umsatzsteuer ID haben willst musst du eine "Ordendliche" Buchführung machen das heist du kannst keine einfache Einnahme Ausgabe Überschussrechnung machen das ist ein riesen Aufwand und  ohne Buchführungskentnisse nicht ganz einfach auserdem bist du 5 Jahre an dieses Modell gebunden.
Das ist ein sehr Umfangreiches Thema am besten besuchst du mal ein Existensgründerseminar oder lässt dich von einem Steuerberater infomieren ich hab das mal gemacht kostet 40€ und hat was gebracht.
http://www.ifu-nelles.de

beste grüße josef
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Baldrian am Dezember 18, 2009, 23:49:57
Also die UMST-ID bekommst du oder brauchst du nur wenn du dein Gewerbe mit Umsatzsteuer führen willst.
Als Minderkaufmann hast du da die wahl. Abhängig würde ich es davon machen ob du viel bei Händlern kaufen willst oder gewerbetreibende Kunden haben willst. Ist das der Fall dann solltest du dein Gewerbe mit UMST führen.
Arbeitest du im Servicebereich für Privatleute, dann nicht.
Die Buchführung tut erstmal nichts zur Sache. Auch mit UMST darfst du als Minderkaufman eine einfache Buchführung oder Einahmen-Überschußrechnung machen. Du wirst allerdings anfänglich deine UMST-Voranmeldung monatlich abgeben müssen.

Ansonsten kann man mit dem Finanzamt was Gelder angeht eh nicht viel feilschen ob mit oder ohne Bankeinzug. Hab allerdings auch wirklich schon Geld von denen damals für eine unberechtigte Vorderung wiederbekommen .... nunja, ca 4 Monate später allerdings  :wink:
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am Dezember 20, 2009, 08:00:37
Danke für Eure Ratschläge.

War ja eigentlich eine "dumme" Frage - bzgl. "USt-Id. Nummer", wenn ich als "Kleingewerbetreibender" nach §19 USt-Gesetz umsatzsteuerbefreit agieren möchte...

Ein Existenzgründerseminar bei uns vor Ort habe ich bereits besucht. Allerdings war dies kostenlos, weil der Referent nicht von der IHK sonder von der Handwerkskammer war (bei uns ist das ein Kooperationsprojekt zwischen HWK, IHK und der Stadt, wobei sie sich noch nicht einig sind, ob sie etwas verlangen sollen oder nicht... Der Referent von der HWK war sehr kompetent und seiner Meinung nach sollten diese Kurse prinzipiell kostenlos sein, da dies eine "gute Investition" sei. Zwei Leute waren extra eine Dreiviertelstunde gefahren, damit sie nicht zu zweit bei sich in der Stadt 2x EUR 40,- zahlen mussten...
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: malogo am Dezember 30, 2009, 19:47:32
Hallo Zusammen, mein erstes Posting,
herzlichen Glückwunsch zu deiner Selbstständigkeit. Ich bin seit 3.2006 als computer-service selbstständig.http://malogo.de (http://malogo.de) . Ist manchmal nicht einfach, gerade am Anfang. Was meiner Erfahrung nach wichtig ist: Buchhaltung, Klarheit den Kunden gegenüber mit den Preisen und selbstverständlich auch Fachlich, ich kann auch mal sagen, wenn ich etwas nicht gleich weiß, aber nach und nach gute, praktikable, bezahlbare Lösungen erarbeiten, Werbung ist sehr wichtig.
Ich habe ein Büroprogramm, mache meine Buchhaltung, Umsatzsteuer selber. Dadurch habe ich einen Überblick über meine Firma. Das habe ich mir am Anfang mit viel fluchen und Verzweiflung beigebracht. Aber dadurch habe ich einen flutschenden Arbeitsablauf, wenn es mal Streßig ist.
Ich habe eine bezahlbare Haftpflicht, ca. 500, auch bei Datenverlust. Aber nur wenn ich fachlich richtig gearbeitet habe. Privatpersonen, Datenverlust wird nicht ersetzt. Da der Verlust, die Fotos der Geburt der Tochter, nicht bezifferbar ist.
Ich habe oft mit diesen Tauschgeschäften bei Kumpels, die sich nur melden wenn der PC defekt ist, schlechte Erfahrung gemacht. Wenn Leute angemessen für deine Tätigkeit bezahlen, achten sie es ganz anders.
Ich bin mit dem Preis nach und nach höher gegangen, habe auch mittlerweile mehr Erfahrungen, bin schneller. Auch habe ich mehr Ausgaben als am Anfang.
Ich bin mit einem geliehenen Wohnmobil von einem Kumpel und meine Werkstatt hatte ich in meiner Wohnung, gestartet. Jetzt habe ich meine eigenen Räumlichkeiten und einen alten Polo.
Verdienen tue ich nicht viel, ich stecke viel in die Firma, Werbung, Software, Hardware usw. Aber ich kann mich selber ohne Unterstützung versorgen. Ich war vorher arbeitslos.
Und mir macht die Selbstständigkeit Spaß, ich habe viel mit ganz unterschiedlichen Leuten zu tun, ca. 40% Unternehmer und der Rest privat.
Webseiten mache ich auch nebenher, wichtig finde ich dabei SEO.
Ein Verkaufs-Geschäft habe ich quasi nicht, da ich ja sonst immer gebunden bin. Ich bin meist direkt zu erreichen,-wichtig, und mache dann Termine aus. Die nötigste Hardware habe ich mittlerweile vorrätig.
Ganz wichtig, AGB, Datenverlust eventuell ausschließen. Lasse dir eine von einem Rechtsanwalt, gibt es auch im Netz, machen. Ist nicht so teuer. Lasse dir immer eine Auftragsbescheinigung unterschreiben. Schreibe immer genau auf, was du machen sollst, und später was du gemacht hast.
In meinem Büroprogramm habe ich alle meine Kunden eingetragen mit Kontaktdaten. Ich kann damit immer in den Rechnungen schauen, was ich bei dem Kunden gemacht habe.
So etwas macht dann aus einem Schrauber ein professioneller Dienstleistungs Unternehmen.
Gesetzlich Versichert, man kann mit den Versicherungen reden. Es gibt unterhalb von ca. 1200-1250 Einkommen im Monat einen günstigen Tarif, ca 220 im M.
Gruß
Mario
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Baldrian am Dezember 30, 2009, 23:42:30
Zitat
Ich habe eine bezahlbare Haftpflicht, ca. 500, auch bei Datenverlust. Aber nur wenn ich fachlich richtig gearbeitet habe. Privatpersonen, Datenverlust wird nicht ersetzt. Da der Verlust, die Fotos der Geburt der Tochter, nicht bezifferbar ist.

Wenn man nicht extra für die Datensicherung bezahlt wird, sollte man sich am besten eh vm Kunden unterzeichnen lassen, das er keine Ansprüche stellt falls Daten gelöscht werden. Ob der Kunde dann vorher selbst eine Datensicherung erstellt oder nicht ist dann seine Sache.
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am Januar 08, 2010, 08:36:27
Das mit einer schriftlichen Absicherung gegen Datenverlust klingt gut.

Andererseits frage ich mich, ob ich damit nicht erst Ängste schüre... O.k., wenn man eine Operation hat, muss man auch eine Einwilligung etc. unterschreiben. Da wird das aber als selbstverständlich hingenommen.

Sollte / kann man die Absicherung lieber in die AGBs stecken, wie malogo schreibt? Muss man sich die AGB (kostenpflichtig) von einem Rechtsanwalt (individuell) erstellen lassen, oder gibt es da (kostenlose) "Generatoren" im Internet?

@malogo: Ich habe gesehen, dass Deine Webseite auf dem CMS Plone basiert. Damit hatte ich auch mal geliebäugelt. Allerdings basiert es auf Python. Mein Webhostpaket bietet das nicht an. Bei amerikanischen Hostern ist das bereits in den günstigeren Paketen enthalten. Bei deutschen (meist) nur in den teureren...

Bei denic habe ich gesehen, dass Dein Hoster 1und1 ist. Zahlst Du wirklich (mindestens) rund 15 EUR für Dein Webpaket pro Monat?
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Baldrian am Januar 08, 2010, 11:00:20
Zitat
Andererseits frage ich mich, ob ich damit nicht erst Ängste schüre... O.k., wenn man eine Operation hat, muss man auch eine Einwilligung etc. unterschreiben. Da wird das aber als selbstverständlich hingenommen.

Gut. Ich würde so oder so erst den Kunden bitten eine Datensicherung durchzuführen oder ihn fragen ob er das getan hat. Wenn er das nicht kann oder will, solltest du ihn darauf hinweisen das du nicht bei Datenverlust haftest. Das sollte eigentlich ja auch für jeden Kunden nachvollziehbar sein - musst ja nicht zur Tür rein kommen und sagen "Dann wollen wir mal, kann aber sein das gleich alles weg ist".

Zitat
Sollte / kann man die Absicherung lieber in die AGBs stecken, wie malogo schreibt? Muss man sich die AGB (kostenpflichtig) von einem Rechtsanwalt (individuell) erstellen lassen, oder gibt es da (kostenlose) "Generatoren" im Internet?

Ob als AGB oder sonstwie ist ansich egal. Weil du auch AGBS dem Kunden vorlegen und abzeichnen lassen müsstest, damit sie gültig sind. Das bleibt sich gleich.
Titel: Re: Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Rache1978 am Januar 11, 2010, 11:50:00
Also, ich war im Jahr 2000 mit einer Videothek selbstständig, täglich 12 Stunden, sechs Tage die Woche. Hat zeimlich viel Spass gemacht, allerdings hat sich Vater Staat auch ziemlich darüber gefreut.. Ich würde mich heutzutage nicht mehr so einfach selbständig machen, da die Zahlungsmoral mancher Leute sehr schlecht geworden ist, was verständlich ist. Und wenn man dann noch Kredit aufnehmen muss, um die Ware beim Kunden zu bezahlen, obwohl man nicht weiss, ob man das Geld je irgendwann wieder zurück bekommt, da würde ich es mir mehrmals überlegen..
Titel: Antw:Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: Schlumpf am Februar 16, 2010, 15:25:17
Muss ich als Kleingewerbetreibender eine "AGB" (Allgemeine Geschäftsbedingungen) auf meiner Internetseite haben - oder gilt bei Nicht-Vorhandensein automatisch das BGB (Bürgergesetzbuch)?

Hängt es davon ab, ob ich online etwas verkaufe (eCommerce)?

Bei reinem PC-Service benötigt man das doch nicht, oder?

Zu Amazon habe ich gelesen, dass man dort sich schnell von irgendeinem Rechtsanwalt eine Abmahnung einhandeln kann, wenn man die Widerrufsbelehrung (als gewerblicher Verkäufer) vergisst bzw. falsch formuliert...
Titel: Antw:Erfahrung mit Selbständigkeit?
Beitrag von: kv-70 am Februar 16, 2010, 16:40:43
Industrie- und Handelskammer deiner Stadt raus suchen und da auf der Homepage sonst Tel anrufen.
Da kannst du rund ums Gewerbe alles nachfragen.  Was man beachten soll usw.

Starthilfe und Unternehmensförderung sollteste da auch gleich mal reinschauen.
Für Link habe leider nicht dein Ort aber das denke ich bekommste selber hin ^^
Titel: Rechnungsstellung, Gewährleistung
Beitrag von: Schlumpf am Juni 07, 2010, 08:01:20
Hallo,

hier ein Erlebnis und eine Bitte um Eure Erfahrungen...

Ich habe einem Bekannten Tintenpatronen (Drucker) besorgt und sie ihm zum Selbstkostenpreis weitergegeben. D.h. ich habe ihm sogar die Rechnung beigelegt, so dass er den Preis dort selbst ablesen konnte.
Später sagte er barsch zu mir, ich solle das nächste Mal die Rechnung auf ihn ausschreiben lassen, damit der sie steuerlich geltend machen könne...

Ich war innerlich doch etwas empört, da ich ja für meine Dienstleistung überhaupt nichts verrechnet hatte.

Bei einem anderen Bekannten ist es nun so, dass er mich beauftragt hat, ein DVD-Laufwerk in seinen Computer einzubauen, das er aber selbst eingekauft hatte. Das Gerät hatte einen Defekt wie sich später herausstellte. Nun sagte er, ich solle das Gerät besorgen.

Es ist nun nicht so, dass er mich nicht bezahlen würde, d.h. er steht finanziell ziemlich gut da und würde es akzeptieren, wenn ich auch etwas mehr verlangen würde.

Ich habe den Eindruck, da ich keinen Elektronikhandel betreibe, wollen die Leute die Rechnung für "das Teil" selbst in den Händen haben (wegen Garantieansprüche, Steuern etc.), was ich nachvollziehen kann.

Wie geht Ihr da vor?

Danke für alle Antworten im Voraus.

Schlumpf