Hallo,
ich arbeite nun schon seit 12 Jahren mit Linux, habe mal mit SuSE 5.0
(Kernel 2.0.30) angefangen, als mir die Abstürze von DOS plus
graphischer Betriebssysemerweiterung (Win 3.x) dann doch zu viel wurden.
Außerdem gehe ich den Dingen gerne auf den Grund. Bei Windows hilft
im Fehlerfall meist nur: Applikation neu starten, Windows neu starten,
Applikation neu installieren, Windows und Applikation neu installieren
- Ende. Vielleicht darf man noch eine Telefonhotline bemühen, sich
durch diverse Warteschleifen quälen und sich dann irgendeinen
Schwachsinn anhören
Bei Linux habe ich die Chance, zu verstehen, warum etwas nicht
funktioniert. Ich zuerst die Protokolldateien, dann die Konfigurations-
dateien, dann die relevanten Scripte und zuletzt den Quellcode,
wobei ich beim letzten Schritt an meine Grenzen komme.
Außerdem gibt es reichlich Doku im Internet und Hilfe für Leute, die
bereit sind, diese Doku auch zu lesen und an die Netikette zu halten.
Eine heutige Linuxdistribution enthält nahezu alle Treiber und nahezu
alle Software die man braucht. Wenn die Distribution nicht die nötigen
Treiber oder Programme mitbringt, findet man oft die passenden Quellen
im Internet. Dann muß man sich aber erst tief einarbeiten und
lernen, Dinge von Hand zu erledigen, die einem die Distribution vorher
abgenommen hat. Früher kam man praktisch gar nicht darum herum, den
Kernel selbst zu übersetzen, heute kann man warten, bis man eine
spezielle Anpassung wirklich braucht und sich fit dafür fühlt.
Setzt eigentlich hier jemand Linux für Aufgaben aus der PC-Technik,
der Meß- und Regeltechnik ein? Leider gibt es wenig Untestützung,
Hardware wie Software, MSR (messen steuern, regeln) ist eine ähnlich
harte Nuß wie Multimedia. Hardwareerkennung und Test mittels Knoppix-
DVD und dergleichen ist aber schon mal eine feine Sache. Einfach DVD
einschieben, nix installieren, gleich loslegen,...
Dabei gibt so spannende Projekte, die man mit Linux umsetzen kann,
z.B. kann man eine Soundkarte als einfaches Oszilloskop zu nutzen,
siehe http://linuxnetmag.berlios.de/de/issue4/m4oszillo1.html
Die Seite des LinuxLab Projektes ( http://www.llp.fu-berlin.de/ ) ist
leider gerade offline. Diese Seite ist für mich die erste Adresse für
beschriebenes Aufgbenfeld.
Ich verstehe ja, daß ein Webdesigner oder Actiongamer sich nicht mit
elementarer Technik herumschlagen will, aber was will ein ein PC-
Techniker, Ingenieur etc. mit Windows?
Da weiß man ja nicht mal, ob gerade das GUI (Graphical User Interface)
spinnt oder wirklich keine Werte den Signalprozessor Richtung PCI-Bus
verlasen.
Grüße Stefan