Hi,
ich möchte hier ein paar wichtige und nützliche Befehle für die Konsole aufführen.
In der Linux (oder generäll der Welt der Unix-artigen Betriebsysteme) ist es wesentlich verbreiteter, Aufgaben in einer Textkonsole zu lösen, anstatt unter der Grafischenoberfläche.
Unter Linux gibt es eine klare Trennung zwischen dem eigentlichen Betriebsystem und der GUI. Das liegt daran, das Linux (unix) ursprünglich hauptsächlich für Server und Netzwerke vorgesehen war. Eine Grafischeoberfläche wie für heutige Desktoprechner üblich war damals nicht vorgesehen.
Wenn man jetzt ein GNU/Linux System von einem der großen Distributoren auf seinem Desktop Rechner installiert, sieht das Ergebnis aber meistens nicht groß anders aus, als man es von Windows her kennt.
Aber unter der Oberfläche ticken die Uhren anders. Viele der Programme sind nach wie vor konsolen Programme nur haben sie zusätzlich ein grafisches Frontend.
Warum benutzt man unter Linux aber immer noch eine Textkonsole?
Die Linux Shell hat halt wesentlich mehr zu bieten als die Windows Eingabeaufforderung.
Es lassen sich alle Aufgaben komplett über die Shell erledigen, auch Webbrowser, Mails, CDs brennen und Videos (mit hilfe des Framebuffer) und wenn man sich erst einmal ein bisschen an die Shell gewöhnt hat, wird man merken das vieles schneller über die Konsole geht.
Ein Beispiel, das erstellen eines neuen Ordner. Wenn man nur mit einer Grafischen Oberfläche arbeitet, müste man jetzt erst einen Dateimanager starten, auf "Datei" klicken, auf "neu" gehen, auf "Ordner erstellen" klicken und zuletzt den Namen für den neuen Ordner eingeben.
In der Shell wäre das ein simples
# mkdir "ordnername"
Was geht wohl schneller?
Wer beim Einsatz einer Textkonsole befürchtet, seine Tastatur einem frühzeitigen Tod zu bescheren, den kann ich endwarnen. Die bash (bourne again Shell), die standart Shell von Linux, bietet viele Komfortfunktionen.
Durch das Betätigen der TAB-Taste, wird die Autoverfolständigung genutzt.
Wenn ein Programm im PATH liegt, wird dieses vervollständigt.
Man will zB. das Programm tail starten, und brauch dann nur ta[TAB] eingeben, wenn es kein weiteres Programm gibt, das mit ta beginnt, vervollständigt die TAB-Taste das wort.
Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, werden diese nach erneutem drücken der TAB-Taste aufgelistet.
Das gleiche gilt für Pfade. Wenn man zB. ins Verzeichnis /home/benutzer wechseln möchte, würde ein # cd /h[TAB]b[TAB]
reichen.
Eine weitere schöne Hilfe ist, das die Shell Befehle speichert.
Wenn man zum Beispiel einen langen Befehl eingegeben hat und diesen dann in nur leicht abgewandelter Form noch einmal benutzen will, brauch man lediglich die PFEIL-NACH-OBEN Taste drücken. Dann ist der alte Befehl wieder da.
Und das geht immer so weiter. Zweimal die Pfeil-Taste und man ist beim vorletzten Befehl. Man kann in der Shell also einfach mit den Pfeil-Tasten in den alten Befehlen blättern.
Es gibt unter Linux aber standartmäsig mehr als eine Konsole.
Es gibt insgesamt sechs stück. Diese Konsolen lassen sich mit der Tastenkombination STRG-[F1] bis [F6] aufrufen. Auf [F7] liegt der X-Server.
Noch eine schöne Sache der bash. Man kann die Bash relativ einfach an die eigenen Bedürfnisse anpassen. In der Datei .bashrc (mit einem "." anfangenden Dateien sind versteckte Dateien) kann man zB. Aliase definieren.
Ein Beispiel:
Mit dem Befehl echo kann man einfach einen Satz in der Konsole ausgeben.
# echo "Hallo, wie geht's ?"
gibt einfach
Hallo, wie geht's ?
aus.
# echo -e "Hallo,\n wie geht's ?"
würde
Hallo,
wie geht's ?
ausgeben. also mit einem zeilen Umbruch.
Wer echo jetzt immer mit dem Parameter -e nutzen will, damit durch den Schalter \n ein Zeilenumbruch entsteht, der kann in der .bashrc einen eintrag wie alias echo="echo -e" eintragen.
Dadurch wird bei der einfachen Eingabe von echo immer echo -e benutzt.
Fortsetzung folgt ...