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MScan 0.1
Baldrian:
Das MScan Projekt
Einleitung:
Wie ist es zu diesem Projekt gekommen?
Nun ja, wenn man viel mit Computern arbeitet ist man natürlich immer auf der Suche nach Software die einem das Leben einfacher macht. Landläufig mal als "Diagnose" Software bezeichnet, auch wenn dies sicherlich nicht immer zutrifft.
(ich muss sagen, wirkliche Diagnose Software ist mir nicht bekannt. Aber ich denke mal jeder hat eine ungefähre vorstellung, wenn ich von Diagnose Software erzähle, also es geht um Hardware Informationen, Konfiguration und diverse kleine Helferlein)
Wenn man sich mal so umschaut, gibt es eigentlich jede menge davon. Das einzigste Problem bei vielen dieser Produkte ist folgendes: 1. Sie kosten meistens gutes Geld (ansich nichts verwerfliches, aber siehe Punkt 2 u. 3) 2. Sie sind zu 90% nur unter Windows einsetzbar 3. Viele der Programme laufen auch nur auf dem OS. (Es ist doch keine Lösung auf jeden Rechner wo etwas "diagnostiziert" werden soll, erst eine Software zu installieren.)
Also ist meiner Meinung nach eine Software die "offline", also ohne (vor allem auch wirklich ohne) ein laufendes Betriebsystem arbeitet, die beste Lösung.
Damit sich das ganze auch bezahlen lässt, müsste es also Freeware oder OpenSource (bedeutet zwar nicht gleich umsonst, ist aber trotzdem in 99% aller Fälle frei verfügbar) Software handeln.
Also kommt man relativ schnell auf eine DOS oder Linux Lösung.
Und genau darum geht dieses Projekt.
Eine Live CD mit DOS und Linux, mit möglichst viel im "Diagnose" Bereich erledigt werden kann.
Daten:
Aus welchem Grundgerüst besteht die CD?
Also, damit das ganze erst ein mal boot bar ist, wird Isolinux verwendet.
Es bietet sich generell nach dem Start die Wahl, ob man mit DOS (FreeDos) oder Linux arbeiten möchte.
FreeDos in der Version beta9sr1 inklusive memtest86.
Linux Kernel 2.6.10, Debian Sid als Basis, XFree86 4.3.0 , Openbox 3.2 , gcc 3.3.5 .
Als Terminal Emulator unter X habe ich mich für PowerShell entschieden.
Ist recht umfangreich und unterstützt es mehrere Sitzungen in einem Fenster zu öffnen.
Als FileManager wird Xfe eingesetzt. (Bildbetrachter gtksee)
Als Web Browser findet ein Browser mit dem wunderschönen Namen Kazehakase Verwendung. (Leider funktionierte Firefox (u. auch orig. Mozilla) nicht im zusammenspiel mit einer Live CD, Da arbeite ich noch dran :-) )
An Diagnose Software befindet sich folgendes mit auf CD:
memtest86+ untersucht den Arbeitsspeicher auf Fehler
e2fsprogs enthält fsck ein Programm zum überprüfen
von Festplatten auf integrietät (badblocks)
hdparm Information über Festplatten, erlaubt auch das
ändern von Parametern.
scsitools Ähnlich hdparm. Enthält scsiinfo scsidev scsifmt
scraw scsitop scsi-spin
parted Erlaubt unter anderem das vergrößern und verkleinern
von Festplatten Partitionen.
qtparted Qt Interface für Parted.
hwtools Enthält irqtune scanport memmxtest
hwinfo Listet installierte Hardware auf
etherconf Netzwerkkonfiguration
lmbench Enthält dieverse Benchmark Programme
sensors Liest i2c Hardware Daten wie Temp Vcc ...
xsensors X Frontend von sensors
xmbmon Ähnlich XSensors
torsmo Liest auch Hardware Daten wie Temperatur
und Spannung, allerdings Hardware unabhängig
hwb Hardware Book. Zu finden im Home Verzeichnis.
read-edid Information von PnP Monitor
lshw Listet eingebaute Hardware auf
hardinfo Listet eingebaute Hardware auf
recover Wiederherstellung von Daten
recoverjpeg Wiederherstellung von Bildern
mondo Backup Programm
partimage Erstellt ein Image von einer Festplatte / Partition
clamav Viren Scanner
x86info Informationen über den Prozessor
testdisk Überprüfen von Festplatten. Unterstützt ext2 ext3 reiserfs xfs
fat(16/32) ntfs.
nictools-pci Netzwerkkarten Diagnose / Einstellungen
Achtung: viele dieser Programme werden direkt aus einer Konsole gestartet. Also nicht
wundern, wenn die Programme nicht im Openbox Menü zu finden sind.
Einige Programme werden nicht durch den direkten Aufruf des
Paketnamens
gestartet, sondern durch einen enthaltenen Befehl.
Bsp.: e2fsprogs enthält fsck um das Dateisystem zu prüfen
badblocks um die Sektoren einer Festplatte zu überprüfen.
Es ist immer empfehlenswert, sich vor dem Gebrauch eines Programms /
Befehls, die dazugehörige man page anzuschauen.
Das geht sehr einfach. Einfach man "Programmname" eingeben.
(natürlich ohne Anführungszeichen).
Natürlich lassen sich auch viele Aufgaben mit Hilfe der standart Linux Befehle erledigen, wofür ansonsten (meistens wohl unter Windows) extra Programme benötigt werden.
So lässt sich mit hilfe von dd ohne Problehme ein Image eines Datenträgers erzeugen (oder auch ein Datenträger 1:1 (auch inkl. MBR) clonen) oder mit cp der Inhalt einer kompletten Partition, inklusive aller Verknüpfungen und Dateirechten, kopieren.
Umgang:
Und wie geht man jetzt am besten an die Sache ran?
Das ist leider nicht ganz so einfach zu sagen. Wie ich schon erwähnt habe, geben sicherlich die man pages und auch alles was unter /usr/share/doc zu finden ist eine gewisse Auskunft über den Umgang mit den einzelnen Programmen.
Ich kann hier auch einfach aufgrund des Umfangs nicht auf die Details eingehen. Natürlich ist es aber kein Problem danach zu fragen.
Generell kann kann man aber folgendes sagen.
Die Programme können alle aus der Konsole (Terminal/Terminal Emulator)
gestartet werden.
(Terminal - ist unter Linux das gleiche wie bei Windows die Eingabeaufforderung).
Meistens in einem Syntax wie: befehl -option datei mit der Option --help lassen sich meistens alle verfügbaren Optionen anzeigen.
Bedienung:
Also, wenn man jetzt von der CD startet, gelangt man erst einmal zum Begrüssungsbildschirm von Isolinux.
Hier hat man 10 Sekunden seine Wahl zu treffen, ansonsten wird von der ersten Festplatte gebootet. (das ist hier 0x80, entspricht also der ersten Primären IDE Festplatte, auf der sich meistens auch der MBR befindet. Wenn der MBR auf einer anderen Festplatte ist (zB. SATA Platte), dann passiert hier leider gar nichts)
Zur auswahl stehen zur zeit 1 - Linux und 2- Dos.
Wie Dos funktioniert (zumindest im groben) sollte eigentlich jedem klar sein. Über FreeDos lässt sich hier im übrigen auch memtest86 starten.
Wenn man sich für Linux entscheidet, bekommt man erst einmal allen möglichen Kram beim Systemstart angezeigt (1024x786 framebuffer mode).
(Bitte nicht wundern, wenn es hier ein paar Fehlermeldungen gibt. ZB. so etwas wie Fatal Error - ide-generic , der Bootloader sucht hier leider immer noch ein paar Treiber in der Initrd, die ich allerdings direkt mit in den Kernel compiliert habe. Nicht irritieren lassen.)
Irgendwann, nach der automatischen Hardwareerkennung, bleibt der Bildschirm so zu sagen stehen, und man wird aufgefordert sich ein zu logen.
- kleine Erklärung an dieser stelle, ich habe mich bewusst gegen einen automatischen
Start des X Servers entschieden, weil viele Programme auf dieser CD kein X benötigen.
Ich wollte es dadurch lieber jedem selbst überlassen, ob er mit X oder lieber ohne
arbeiten möchte.
Für den Login:
Benutzername: user
Passwort: scan
Root Passwort: rootscan
Und jetzt kann es schon los gehen.
Wer gerne mit einer Grafischen Oberfläche arbeiten möchte (ich habe mich für Openbox entschieden) sollte jetzt startx eingeben.
Das könnte dann allerdings ein paar Sekunden dauern, bis X Server und Openbox gestartet sind.
Nicht wundern, wenn schon der Hintergrund zu sehen ist, aber noch nichts geht.
Feh zaubert hier ziemlich schnell den Hintergrund, aber es kommen auch noch Icons und eine schöne (transparente) Taskbar hinzu.
Wenn Openbox fertig ist, lässt sich mit einem Rechtsklick ein Menü öffnen.
Unter dem Punkt Debian-menü befinden sich die meisten Anwendungen.
Ach ja, zu haben ist ein CD Image natürlich hier:
http://www.pc-techniker.org/downloads/mscan/mscan-0.1.1.iso
md5sum: ab4c053b8eebe838e704ac6fcd9f694f
Vielen Dank für den Speicherplatz an Andreas.
Bekannte Fehler:
Ja, leider gibt es die immer.
Automatischer Start von erster Festplatte
- funktioniert leider nur, wenn die Festplatte mit dem MBR die erste IDE Platte ist
(0x80). Ich selbst habe den MBR auf meiner ersten SATA Festplatte aber trotzdem
noch eine IDE Festplatte am Primären Platz hängen.
Dann bleibt Isolinux einfach stehen. CD raus und Reset.
Fatal Error ide-cd ide-generic ....
- der bootloader sucht noch in der initrd nach den IDE und CDRom Treibern.
Diese befinden sich allerdings schon mit im Kernel.
In Planung:
- Bootsplash für den Linux Kernel (vorhanden, allerdings lässt er sich noch nicht
über Isolinux starten).
- Mehr DOS. Es fehlt noch an ein paar mehr kleinen DOS Helferlein.
Wer hier ein paar Vorschläge hat?
- kleines Script um lmsensors beim Systemstart automatisch konfigurieren zu lassen.
Baldrian:
N'Abend,
ich möchte demnächst gerne ein Update der MScan CD bereitstellen.
Und wäre deshalb sehr an etwas Kritik interessiert, bevor ich mich ans mastern des ISO mache.
Wesentliche Änderungen / Neuerungen die bis jetzt Einzug gefunden haben:
- Automatischer Login und automatischer Start des X Servers.
Dies geschiet jetzt automatisch als root.
Das ist vieleicht etwas untüpsche für Linux Systeme und auch sonst nicht
besonders empfehlenswert, allerdings ist es einfach Sinnvoll.
Wer zB. eine Festplatte partitionieren will braucht root rechte und wer eine
Festplatte partitionieren will, sollte sich auch darüber im klaren sein,
das er damit vorhandene Daten löschen kann.
Deshalb nicht erst user und dann root sondern gleich root.
Die CD ist schließlich nicht zum "normalen" Arbeiten gedacht. Natürlich
gibt es immer noch einen User Account und mit exit kann man auch immer
noch komplett auf X verzichten.
- Verkürzter Start Prozess. Sollte jetzt alles etwas schneller gehen.
(bitte keine Wunder erwarten)
- Über arbeitete Grafische Oberfläche.
Wechsel von Openbox zu Fluxbox.
Und ich habe auch keine Kosten und Mühen gescheut ein paar Icons zu
basteln.
Außerdem gibt es ein paar mehr GUIs für Programme zB. für den
Hardware Lister und Parted.
- Ein paar zusätzliche Programme.
Unter Anderem:
Smartmontools - alles über die Festplatte. Temperatur bis Tage des
Betriebs. (natürlich auch alles um den Physischen Zustand).
nmap: Netzwerk Scanner.
So, es läst sich natürlich noch viel viel mehr machen. Nur was?
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Schreibprogramm? - Damit könnte man vor Ort Rechnungen erstellen usw. .
Aber dann bräuchte man auch Druck Support. Vieleicht eh sinnvoll? - Zum Drucken von Testberichten.
Als Druck Support der auch wirklich auf vielen Systemen funktioniert kommt eigentlich nur Cups in Frage. Aber Cups würde die CD sicherlich um 50MB aufblasen.
:? :? :?
Gesine:
Hallo Baldrian,
Cups sagt mir gar nichts, ( und ich hab auch noch nicht danach gegoogelt, was das wohl ist), aber wenn man damit aus Linux heraus auf die mesiten handelsüblichen Drucker drucken kann, ist das natürlich eine tolle Sache.
Du siehst, ich bin ein totaler Linux Unwissender. Könntest Du es schaffen, dass Deine Hilfen/Gebrauchsanweisungen im GUI per Icon zu öffnen sind? Dann kann man sich vielleicht das Ausdrucken ersparen.
Gruß
Wilfried
Baldrian:
Ja, das sollte sicherlich möglich sein.
Cups = common unix printing solution .
Ist halt ein Druck System, welches nach dem Client - Server Prinzip funktioniert.
Hier mit können recht viele Drucker betrieben werden. http://www.linuxprinting.org/printer_list.cgi
Andreas:
Was man eventuell auch noch drauf machen könnte wäre Prime95 als Stabilitätstest.
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