Autor Thema: K8NF4G-SATA2 u. Linux 64bit  (Gelesen 2549 mal)

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Offline Baldrian

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K8NF4G-SATA2 u. Linux 64bit
« am: April 17, 2006, 20:03:38 »
Ich war so frei und hab mir mal neue Hardware gegönnt und da es jetzt sogar doch ein 64bit System geworden ist, gibt es gleich noch einen kleinen Bericht zu Linux in entsprechender Version dazu....

Ich hab ja lange gesucht, aber da es für den guten alten Sockel A einfach keine vernünftigen micro-ATX Mainboards gibt, ist es jetzt der Sockel 754 geworden. es sollte unbedingt ein micro-ATX Board werden, weil ich diesen grauen Klotz nicht mehr sehen kann... wie gesagt für den Sockel A gab es leider nur extreme "billig" Ware im angeboht, auch wenn die chipsätze es besser gekonnt hätten, war es so gut wie unmöglich ein Board zu finden das überhaubt nur einen SATA Anschluß besitzt.
Also dann doch etwas ganz neues inklusive Prozessor etc.

Es wurde dann das K8NF4G-SATA2 von Asrock, ein Sempron 3000+ und ein Arctic Silent Ultra64 Kühler.
Das Mainboard besitzt zwar den eigentlich schon länst beerdigten Sockel 754 aber das Preisleistungsverhältnis für diesen ist einfach unschlagbar. Da mein Speicherausbau in naher Zukunft wohl auch nicht die 4GB übersteigen wird, kann ich auch mit dem Manko des 754 leben. Zum Thema Zukunfts orientiert: Der Sockel 939 wird auch zum Ende des Jahres eingestellt und stadtdessen will AMD den 754 sogar doch wieder weiter im Low-cosr bereich pflegen. Es gibt zwar für den 939 wesentlich leistungsfähigere CPUs, aber ganz ehrlich, ein Prozessor für 500 Euro ist bei mir eh nicht drinn und was solls...in ein bis zwei Jahren, wenn wieder mal neue Hardware ansteht, dann gibts vermutlich wieder schon tausend neue Sachen. Man kennt es Ja.

So, jetzt aber mal zum Board ( welches es in gleicher Ausstatung auch für den 939 gibt ).

Das Board bietet für ein Micro-ATX Board eine ausergewöhnlich gute Ausstatung.
Das Board hat einen NVidia 410 Chipsatz und integrierte GeForce 6100 Grafik.
Die Grafikkarte unterstützt DirecktX 9.0 und Pixel Shader 3.0. Das reicht für einen Bürorechner locker aus und spart dem Gelegenheitsspieler auch die Grafikkarte. Trotzdessen besitzt das Board noch einen PCI-Express 16x Steckplatz.
Auch sehr schön ist SATA2, was im den VIA Chipstatz im vergleich ziemlich alt aussehen läst, da die VIA Southbridge VT8327 bekannterweise ja nicht einmal SATA2 kompatibel ist.
Ansonsten hat das Board noch einen PCI-Express 1x, zwei PCI und eine AMR Steckplatz.
Das reicht aber eigentlich auch aus, denn der Realtek 850 7.1 Sound ist gut auf jedenfall gut genug für jeden "normalen" PC Benutzer. Wie schon fast üblich hat das Board direckt einen LAN Anschluß und vier mal USB 2.0 . Um nichts zuverschenken befinden sich direckt auf dem Board aber auch eigentlich noch alle Anschlußmöglichkeiten, welche auf grund des Platzmangel nicht mehr mit an die Rückfront passen. USB, MIDI, und Serial Anschluß sind vorbildlich auch noch mit vorhanden. Ansich ist also alles da.

Auch die Ausstatung ist verhältnismässig gut und sogar besser als bei meinem letzten ASUS Board, welches eindeutig teurer war. Neben der üblichen Blende und IDE und Floppy Kabel, gibt es noch ein SATA Kabel und auch noch einen SATA Stromadapter für ältere Netzteile. Auch ein Anschlußkabel für die Serial-Anschluß ist mit dabei.
Das ansich sehr dicke Handbuch ist dafür ein Witz. Natürlich ist es auch nur eine Kurzanleitung in tausend sprachen, wobei es eindeutig auffält, das hier nicht nur an Papier gespart werden sollte, sondern auch an Informationen.
Die Schnellanleitung hört sich etwa wie folgt an: Stecken sie den Prozessor ind den Sockel und montieren sie den Kühler wie vom Hersteller vorgesehen....?
Ganz ehrlich, wer weiß wie man das macht braucht eine derartige Anleitung nicht und wer es zum erstenmal macht wird ziemlich dumm da stehen.
Stadt dessen gibt es aber in jeder Sprache noch mal wiederholt die Anschlüße von innen was ziemlich überflüssig ist, denn die Beschreibung lautet etwa so: Audioanschluß - schließen sie hier ihr Audiokabel an. ( die pins sind natürlich trotzdem englisch beschriftet) ....... naja, also das Handbuch ist Mist.
Erwähnenswert zu dem Board ist ansonsten vieleicht noch die Möglichkeit den FSB vollkommen getrennt vom Rest des Systems ein zu stellen. Wer also übertakten möchte, der kann das damit "fast" risikolos, zumindest für den Rest seiner Hardware.

Der Sempron 3000+ ist einer der neuen mit E6 Kern. Dadurch hat er nicht nur auch die schönen 64bit und Cool and Quiet sondern auch SSE3. Algemein muss man aber gerade bei den Semprons für den Sockel 754 aufpassen. Die Hänler werben natürlich mit 64Bit, wobei der Rest aber schnell unter den Tepich fällt.
Erst ab den 3000+ ist Cool and Quiet dabei, was mir persönlich sogar wichtiger ist als die 64bit. Ausserdem haben auch erst die neusten Modele SSE3. Ich rate also dazu den Prozessor direckt bei einem Hardware Händler zu kaufen wo man a) nachfragen und auch b) selber nachgucken kann, was es denn jetzt für einer ist. Abraten würde ich in dem Zusammenhang auch von den Box Modellen und denen vom Discounter. Die Box Lüfter sind wesentlich lauter und nicht so effektiv, dafür aber auch kleiner (siehe unten). Was in der Überraschungspackung beim MediaMarkt oder Conrad steckt, würde ich lieber gar nicht wissen wollen.
Wo das Board schon so schöne Übertaktungsmöglichkeiten bietet, hab ich diese gleich mal ausprobiert und den FSB auf 222 also auf einen Takt von 2GHz (original 1,8GHz) erhöt. Und ein zusätzliches hochsetzen der Spannung läuft der Prozessor vollkommen stabil. Auch die Temperatur ist gerade mal um 1-2 Grad gestiegen und das natürlich auch nur unter voller Last denn ansonsten kümmert sich ja Cool and Quiet um den Rest.

Der Kühler von Arctic, ein Silencer 64 Ultra ist ein ziemlicher Brocken. Für gerade mal 8 Euro auch nur halb so teuer wie die Box Kühler.  Der Kühler kommt mit einem eigenen Retention Modul, welches bei dem Board auch gebraucht wird, denn in das was auf dem Bosrd sitzt passt er schon mal nicht rein. Auch die Montage mit dem eigenen Modul gelingt nicht ganz einfach. Die zwar sehr angenehmen Halterhebel passen nicht an dem Northbridgekühler vorbei. Ich konnte mir in diesem fall nur damit behelfen zwei Rippen des Northbridgekühlers ein wenig zur Seite zu biegen. Dann passt es.
Die mitgelieferte Wärmeleitpaste hat den Namen nicht verdient. Knete passt da schon eher. Es ist sehr sehr schwer dieses Zeug zu verstreichen und ich glaube das viele Leute hier ihrem Kühler wohl eher automatisch zu viel als zu wenig spendieren werden.
Warum es so eine Knete ist, wurde mir aber auch klar, als ich die Unterseite des Kühlers sah. Werden den geschlifen hat war, ein grobmotoricher Blinder. Das Wort Plan ist bei Arctic wohl nicht bekannt. Trotzdem hab ich dann mal sowohl Kühler als auch CPU so gut es geht dünn bestrichen.
Aber letztendlich muss ich trotz wirklcher Angst bei einschalten sagen: Der Kühler kühlt verdammt gut und ist auch sehr leise.... naja, wohl mit einem blauen Auge davon gekommen.


Im Großen und Ganzen kann ich bei der Hardware nicht Meckern, lediglich der Kühler ist etwas unpraktisch, aber dafür wenigstens auch effektiv. Für gerade mal 130Euro auf jedenfall kein Fehlkauf.
"Was auch immer geschieht, nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken."

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Re: K8NF4G-SATA2 u. Linux 64bit
« Antwort #1 am: April 17, 2006, 20:30:35 »
Wo ich nun schon 64bit Hardware hab, wollte ich natürlich auch ein 64Bit OS haben um dann mal zu sehen, was das ganze denn so bringt.

Da ich eh haubtsächlich Debian Linux benutze, hat sich das natürlich angebohten.
AMD64 ist zwar noch nicht offizieller Bestandteil von Debian, aber es gibt schon einen großteil an Software und wird auch mit Etch in Debian einfließen.
Installiert hab ich von einem NetIso-Image. Die Installation der Grundkomponenten inklusive X-Server ging eigentlich recht einfach von der Hand. Einzigstes Problem war, das gerade an dem Tag Xorg 7.0 nacht unstable gerutsch war, wekcher noch nicht richtig läuft. Xorg 6.90 aus Testing macht seine Arbeit aber gut.
Die Grafikkarte läuft nicht mit dem "nv" Treiber. Hier muss man auf den von NVidia zurückgreifen. Die Instalation des Treibers ist ansich ja immer sehr einfach und auch die GeForce 6100 des Boards wird gerade seit der letzten Version unterstützt. Ein Problem mit dem nvidia Treiber gab es allerdings im Zusammenspiel mit meinem Monitor.
Der Treiber holt sich seit dieser Version automatisch die verfügbaren einstellung per ddc aus dem EDID des Monitors. Ansich ja ok nur mein Monitor unterstützt das nicht und auch nicht alle Monitore sind sich ihrer Fähigkeiten bewusst. Anstadt dann allerdings auf die Einträge in der xorg.conf zurück zu fallen, nimmt der Trieber einfach irgendwelche Werte. Bei mir war die Folge, das er nur bei 1024x768@70Hz lief. Nicht sehr schön.
Der Eintrag Option "UseEDID" "0" in der Sektion  "Device" der xorg.conf schaltet diese lästige Funktion zum Glück ab.
Die NForce Treiebr von NVidia werden nicht benötigt. Sound und Netzwek funktionieren auch so. Auch Cool and Quiet läuft gleich von selbst. Natürlich muss das Verhalten und die Taktschritte noch an die eigenen Bedürnissen angepasst werden.
Leider bietet lm-sensors noch keinen unterstützung für fancontrol des Super-I/O des Mainboards. Die Lüftersteuerung geht also leider noch nicht. Der Chip ist ein Winbond w83627ehf falls es von Intresse ist. Es gibt allerdings im Changelog zu Version 2.10.1 schon einen Eintrag das Voltage und Alarm für diesen Chip unterstützt werden. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit.
Im großen und ganzen läuft Debian sehr gut und rund in seiner 64bit version und man merkt auch einen ziemlichen geschwindigkeitsunterschied. Was natürlich sowohl an der Hardware liegen mag, aber auch dadran, das mit amd64 natürlich eine neue Architektur einzuggehalten hat, welche sich die ganze abwärtskompatibilität zum i386 schenken kann.
Bei fast gleichem Takt reagiert das 64bit System auf jedenfall fühlbar schneller als der alte Rechner.
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